Leben

Grillen mit Michael Kretschmer: Warum direkter Kontakt den Hass abbaut

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AUTOR/IN
Daniel Stender

Von Ministerpräsident Michael Kretschmer heißt es, nahezu jeder in Sachsen habe mit ihm während des Landtagswahlkampfs eine Rostbratwurst gegessen und zumindest ein paar Worte gewechselt. Spricht sein Wahlerfolg für einen Klimawandel, den Erfolg des persönlichen Gesprächs anstelle anonymer Netzkommunikation? Kretschmer habe einen erfolgreichen Schritt in diese Richtung gemacht, so der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen.

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„Anonymität enthemmt“, so der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. „Je mehr wir von einem anderen Menschen mitkriegen, seine Mimik, seine Gestik, wie er auf unsere Äußerungen reagiert, desto weniger sind wir in der Lage, ihn auf womöglich auch pöbelnde Weise zu attackieren.“

Prof. Bernhard Pörksen, Institut für Medienwisenschaft (Foto: SWR, (Pressestelle) -)
Prof. Bernhard Pörksen, Institut für Medienwisenschaft in Tübingen

Ähnliche Erfahrungen wie Kretschmer im sächsischen Landtagswahlkampf habe bereits die Grünen-Politikerin Renate Künast gemacht. Sie habe gezielt Menschen besucht, die ihr Hassbotschaften geschickt hatten. Teilweise sei sie sogar zum Kaffee eingeladen worden. „Nähe und vor allem auch der Augenkontakt sind empathie-fördernd.“

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