„Die Bundesrepublik Deutschland ist eine offenen Gesellschaft und wie jede offene Gesellschaft ist sie gefährdet und diese Gefahr kann nur überwunden werden, wenn jeder Einzelne von uns seinen Beitrag dazu leistet und nicht darauf wartet mit Untertanengeist und sagt, die Regierung muss es leisten“, so Wolffsohn.
Jenseits radikaler Umtriebe gebe es in der ganzen Gesellschaft links- und rechts-bürgerliche Vorurteile gegen Juden und Jüdinnen, die zwar ekelhaft seien, wenn auch noch nicht lebensgefährlich, erklärt Wolffsohn. Es sei eine bequeme Ausrede, den gestiegenen Antisemitismus allein auf den Rechtsextremismus zu schieben.
Die Jüdischen Kulturwochen Stuttgart feiern 2020 ihr 75-jähriges Jubiläum, durch die Corona-Krise und den zweiten Lockdown mussten einige Veranstaltungen abgesagt werden – ein Teil kann jedoch online stattfinden. Darunter auch ein Vortrag von Wolffsohn am Montag, 2.11. um 19 Uhr. Stream und Programm sind auf der Webseite der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs verfügbar.