
Alle wollen von Ottilie Röderstein gemalt werden
Die Deutsch-Schweizerin zog mit ihrer Lebenspartnerin Elisabeth Winterhalter an den Main und etablierte sich in der männerdominierten Gesellschaft Frankfurts. „Sie sind in den Salons präsent, und präsentieren sich auch offensiv als Paar in der Stadt, was nicht heißen muß, dass sie lesbisch sind“ sagt Alexander Eiling, Kurator am Städel. Um die Jahrhundertwende will jeder von ihr gemalt werden, sagt Alexander Eiling, Kurator am Frankfurter Städel.

Keine Ausbildung in Deutschland für Künstlerinnen
Aber welche Chancen hatte eine Frau im 19. Jahrhundert? Ottilie Röderstein wächst als Kind deutscher Eltern in der Schweiz auf und geht zur Ausbildung nach Paris. In Deutschland bleiben Frauen die Türen staatlicher Schulen verschlossen.
Gemeinsamen Pläne mit der Lebenspartnerin
Eine alleinstehende Frau hat in Deutschland im ausgehenden 19 Jahrhundert so gut wie keine Chancen. Frauen waren Bürger zweiter Klasse. Und sie müssen sich zusammentun und sie tut sich zusammen mit ihrer Lebensgefährtin die Ärztin werden will. Die treffen sich in Zürich und schmieden einen gemeinsamen Plan. Ich will Künstlerin werden, ich will Ärztin werden und als Elisabeth Winterhaller die Möglichkeit bekommt hier eine gynäkologische Praxis zu übernehmen in Frankfurt, ziehen sie nach Frankfurt, nehmen sich dieses Ortes an und besetzen sie ein Stückweit.
Der Erfolg ermöglicht ein großes Haus mit Atelier im Taunus
Ottilie Röderstein ist von der Geschichte des Städels und der Stadt Frankfurt nicht zu trennen. In den Räumen des Museums hängen dutzende Portraits der Frankfurter Bürgerschaft. Dem Who is Who der Stadt. Sie ist auch finanziell so erfolgreich, daß sie sich mit ihrer Freundin in Hofheim am Taunus ein großes Haus, ein Gärtnerhaus und ein Atelier leisten kann. In ihrem 50-jährigen Schaffen drückt sie der Stadt ihren Stempel auf.