Entsprechend erhielten Besucherinnen und Besucher völlig unterschiedliche Eindrücke von den Ausstellungsräumen. So wirke der Raum über Luther und das Zeitalter der Druckerpresse völlig anders als der über den Rundfunk als modernes Massenmedium.

Welzer sieht die moderne Medienentwicklung dabei kritisch: „Wenn man es vergleicht mit den schönen Hoffnungen und Utopien, die man zu Beginn des Internetzeitalters hatte, dass es mehr Möglichkeiten der Teilhabe, der Verflüssigung und Modernisierung von Demokratie geben würde, ist natürlich die Entwicklung, ziemlich auf den Hund gekommen," so der Soziologe mit Blick auf Soziale Netzwerke und die Datengier der großen Internet-Konzerne. Von den frühen Utopien des Internets sei wenig übriggeblieben.
Die Ausstellung „Von Luther zu Twitter. Medien und politische Öffentlichkeit“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin läuft vom 10.9.2020 bis 11.4.2021.