Straßen – wir alle benutzen sie ständig, meist mehr oder weniger gedankenlos. Die Ausstellung „Street Life“ im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen will zeigen, dass Straßen nicht nur Verkehrswege sind, sondern auch Bühnen, Lebens- und Kunsträume, Orte des Protests. Präsentiert werden rund 160 Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert – in einem eigens für die Ausstellung aufgebauten abstrakten Straßenlabyrinth im Museum.
Unterschiedliche Aspekte eines heterogenen Ortes
Ernst Ludwig Kirchner beschäftigte sich intensiv mit dem pulsierenden Großstadtleben, die Fotojournalistin Martha Cooper dokumentiert das Straßenleben von Kindern und Jugendlichen in Manhattan und von Latifa Echakhch wird ein Video über die Aufräumarbeiten nach einer großen politischen Kundgebung in Paris gezeigt.
Die Ausstellung „Street Life“ im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum beleuchtet unterschiedlichste Aspekte des höchst heterogenen Ortes Straße – als Spiegel der modernen Gesellschaft, Bühne, Kunstraum und Schauplatz für Proteste.

Ein Straßenlabyrinth im Museum lädt zum Flanieren ein
Für die Ausstellung haben sich die Macher eine besondere Architektur einfallen lassen. Im Museum wurde eine abstrakte urbane Straßenlandschaft aufgebaut.
„Die Idee war tatsächlich, dass wir die Besuchenden gerne animieren wollen, sich ähnlich wie in einer Stadtlandschaft treiben zu lassen, zu flanieren. (...) Es gibt keinen vorgeschriebenen Parcours, und wir fanden, das Bild des Straßenlabyrinthes entspricht dem und das wollten wir entsprechend umsetzen.“
Außerhalb dieser Straßenlandschaft sind Werke zu sehen, die sich mit Landstraßen, Highways und Autobahnen als Symbole für Weite, Freiheit, Fortschritt beschäftigen.
Street-Art-Projekt „MURALU“ bringt Kunst auf die Straße
Das vom Wilhelm-Hack-Museum initiierte internationale Street-Art-Projekt „MURALU“ erweitert die Ausstellung in den öffentlichen Raum der Stadt. An dem Projekt beteiligen sich sowohl regionale als auch internationale Künstler*innen der Szene, um an ausgewählten Orten in Ludwigshafen Wandgemälde, sogenannte Murals, zu erschaffen.
Eigentlich sollte das Projekt die Ausstellung flankieren. Weil die jedoch wegen Corona und Bauarbeiten auf sich warten ließ, ging „MURALU“ bereits 2018 allein an den Start.
„Das MURALU-Projekt hat sich blendend entwickelt. (...) Es wächst und hat über die Ausstellung hinaus ein Eigenleben entwickelt.“

Vielgestaltige Motive an Ludwigshafener Fassaden
Mittlerweile sind im Rahmen des Projektes bereits zehn Wandgemälde entstanden. Und ein Ende ist nicht absehbar. Den Auftakt machte im Oktober 2018 der US-Amerikaner Augustine Kofie.
Weitere Arbeiten, etwa von Jef Aérosol, Parisko & Blakq oder Video.Sckre, sind außerdem im Ludwigshafener Stadtgebiet zu finden.
Erhellende, unterhaltsame und vielschichtige Schau
Die Ludwigshafener Ausstellung „Street Life“ ist eine Art Kulturgeschichte der Straße. Erhellend, unterhaltsam, vielschichtig, oft auch mit einem Augenzwinkern. Eine Schau, die gute Chancen hat, im Alltag der Besucher nachzuwirken – indem sie das Bewusstsein dafür schärft, worauf wir uns täglich bewegen.
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Ausstellung „Körperbilder“ im Wilhelm-Hack-Museum — zwischen Nacktheit und Konstruktion
Die Darstellung des Körpers ist so alt wie die Kunst selbst. Anhand ausgewählter Werke verschiedener Epochen lässt sich ein Wandel der Schönheitsideale und Geschlechterverhältnisse ablesen. Die Ausstellung „Körperbilder“ im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum spürt auch den vielfältigen Bedeutungen und Aufgaben von Körpern in der Kunst nach. Gezeigt werden Werke der eigenen Sammlung unter anderem von Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Rudolf Levy, Niki de Saint Phalle und Jackson Pollock.
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Wie bekommt man im Selfie-Zeitalter die Macht über das eigene Bild zurück? Zehn Frauen unterschiedlicher Generation beschäftigen sich im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen damit, wie man ein Selfie macht, dass dem Selbstbild wirklich entspricht. Herausgekommen sind sehenswerte Fotos, die mehr über die Persönlichkeit ausdrücken, als es ein schnell geknipstes Selfie jemals könnte.
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