Weltkulturerbe

SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz werden Unesco-Weltkulturerbe

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Die drei jüdischen Zentren am Rhein Speyer, Worms und Mainz, die sich im Mittelalter zu den so genannten SchUM-Städten zusammengeschlossen haben, gehören künftig zum Unesco-Weltkulturerbe. Das hat das Unesco-Welterbekomitee am 27. Juli 2021 auf seiner Konferenz im chinesischen Fuzhouz entschieden.

Erstes jüdisches Welterbe in Deutschland

Die SchUM-Städte werden nun das erste jüdische Welterbe auf deutschem Boden. Im Mittelalter hatten sich die jüdischen Gemeinden aus den drei Städten am Rhein zum Bund der SchUM-Gemeinden zusammengeschlossen. Der Name SchUM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) zusammen. Der Verbund prägte Kultur, Religion und Geistesleben des ganzen europäischen Judentums.

Zu den als Weltkulturerbe nominierten Zeugnissen des mittelalterlichen Judentums gehören die alten Friedhöfe in Mainz und Worms, die Wormser Synagoge und der Speyerer Judenhof mit seinem mittelalterlichen Ritualbad.

Das gehört künftig zum Unesco-Welterbe:

Synagoge in Worms (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Uwe Anspach)
Die Synagoge in Worms geht auf ein 1034 gestiftetes Gebetshaus zurück. Sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Worms (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / DUMONT Bildarchiv | Gerald Haenel)
Der jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Europa. Die ältesten der etwa 2.500 Grabsteine stammen aus dem 11. Jahrhundert. Bild in Detailansicht öffnen
Grabsteine auf dem alten jüdischen Friedhof Am Judensand in Mainz (Foto: IMAGO, epd-bild/Heike Lyding)
Auch der Mainzer Friedhof „Am Judensand“ gehört zu den ältesten jüdischen Friedhöfen in Europa. Die älteste erhaltene Erwähnung stammt aus dem Jahre 1286. Bild in Detailansicht öffnen
Judenhof in Speyer (Foto: IMAGO, imago images/epd)
Der Judenhof Speyer besteht aus der mittelalterlichen Synagoge mit Frauenschule und rituellem Bad. Bild in Detailansicht öffnen
Außeneingang zur Mikwe, dem rituellen Bad im Judenhof in Speyer. (Foto: SWR)
Der Außeneingang zum rituellen Bad. Bild in Detailansicht öffnen
Die Mikwe, ein rituelles Tauchbad, im Judenhof in Speyer. (Foto: SWR)
Das rituelle Tauchbad (hebräisch „Mikwe“) im Speyerer Judenhof wurde vor 1128 gebaut und ist das älteste dieser Art in Deutschland. Bild in Detailansicht öffnen

Auch der Niedergermanische Limes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches wurde in der Sitzung am 27. Juli als neues Welterbe eingestuft. Bereits am 24. Juli fiel die Entscheidung, dass Baden-Baden und Bad Ems zusammen mit anderen Bäderstädten in das Welterbe aufgenommen werden.

Die SchUM-Städte

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Welterbe Alte jüdische Zentren am Rhein – Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz

SchUM leitet sich ab aus den hebräischen Namen von Speyer, Worms und Mainz: Dort entstand im Mittelalter der Verbund jüdischer Gemeinden, der Kultur, Religion und Geistesleben des europäischen Judentums entscheidend geprägt hat.

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SWR2 Leben Jüdische SchUM-Städte am Rhein sollen Weltkulturerbe werden

SchUM ist die hebräische Abkürzung für Speyer, Worms und Mainz. Und die alten jüdischen Stätten dort sollen nun Weltkulturerbe werden: Ritualbäder, Friedhofe, Synagogen.

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SWR