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„Solid Transitions“ – Kunst in den Rohbauhallen von Stuttgart21

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AUTOR/IN
Andreas Langen
Andreas Langen, Autor und Redakteur, SWR Kultur (Foto: Andreas Langen)

Bei dem temporären Kunstprojekt „Solid Transitions“ im Untergrund der gigantischen Bahnhofsbaustelle von Stuttgart21 füllen 14 Künstler den „Südkopf“ in unterschiedlichen und interdisziplinären Formen, die sich mit dem derzeitigen Transformationsprozess auseinandersetzen.

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Kunst erfüllt ein Wochenende lang die betonierte Unterwelt

Seltsame Dinge werden im Untergrund der gigantischen Bahnhofsbaustelle von Stuttgart21 vor sich gehen am Wochenende vom 6. bis 8. Januar 2023: Nebelwolken ziehen vom südlichen Ende der zukünftigen Bahnsteige hinein in die Tunnelröhren Richtung Ulm.

Die flüchtigen Schwaden werden Besuchergruppen leiten und umhüllen. Gesang wird erschallen und Live-Musik, Tänzer treten auf, Filme flimmern, Bilder, Skulpturen und Performances werden zu sehen sein – das temporäre Kunst-Projekt „Solid Transitions“ füllt die betonierte Unterwelt.

Gesang, Skulpturen und Performances

„Solid Transitions“ – Kunst in den Rohbauhallen von Stuttgart21 (Foto: Pressestelle, Victor S. Brigola / Merz Akademie)
Hel / Marie - 2022/23, Choreografie: Louis Stiens Tanz: Anne Jung Bild in Detailansicht öffnen
Kestas (Kestutis Svirnelis): Makrobiom - 2022, Pneumatisches Objekt aus PVC-Folie, Gebläse und Steuerung Bild in Detailansicht öffnen
Schirin Kretschmann: Zickzack - 2023, Performance Bild in Detailansicht öffnen
Improvisations-Gesangsperformance von Angelika Luz mit Karera Fujita (links) und Grabriele Lesch Bild in Detailansicht öffnen
Erik Sturm: Verdrehter Doppel-T-Träger, Fundstück von der Baustelle Bild in Detailansicht öffnen

Die Kuratorin Carolin Wurzbacher und der Künstler Erik Sturm haben der Bahn das Projekt vorgeschlagen. Verwaltet wird es von der Stadt Stuttgart und der Wüstenrot-Stiftung.

Sturm und Wurzbacher haben 14 teils internationale Beiträge ausgewählt. Deren Abfolge verspricht ein komplexes Erlebnis zu werden, aber eines sicher nicht: dekorative Reklame für den fragwürdigen Tiefbahnhof. 

„An den künstlerischen Beiträgen merkt man, dass es durchaus auch eine kritische Hinterfragung von Baukultur gibt, von Dimensionen, die wir im Anthropozän hier entwickeln.“

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