Solange sie lebt, gab es keinen echten Frieden in Afghanistan. Gewalt gab es immer. Viele Bilder aus ihrer Jugend während des ersten Taliban-Regimes bekommt Sara Nabil bis heute nicht aus ihrem Kopf: Bilder grausamer Vollstreckungen unmenschlicher Urteile, von abgeschlagenen Händen und von Erhängten in den Bäumen.

Als sich 2014 – in einer vergleichsweise ruhigen Zeit – ein Selbstmordattentäter während einer Kunstaktion, an der sie teilnahm, in die Luft sprengte, überlebte sie nur knapp. Nun war ihr klar: entweder du wirst sterben, oder du gibst deine Kunst auf – oder du gehst. Schweren Herzens entschied sie sich für die Flucht. Denn Aufgeben kam für sie nicht in Frage. Bis heute nicht.

Die Taliban sind wieder an der Macht. Sie verbieten Mädchen, in die Schule zu gehen und zwingen Frauen unter die Burka. Sara Nabil kämpft dafür, dass diese Vorgänge auch bei uns einen Platz im öffentlichen Bewusstsein haben. Mit den Mitteln ihrer Kunst und mit einer aufsehenerregenden Performance in der Kunsthalle Mannheim…