Leuchtende Farben, große Formate und viel Gestik zeigt die Bestandsaufnahme junger Malerei aus Süddeutschland und der Deutschschweiz im Kunstmuseum Singen und im Museum Allerheiligen in Schaffhausen. In den 1960er und 70er Jahren schon für tot erklärt, erlebt die Malerei aktuell eine Renaissance mit einer jungen Generation selbstbewusster Künstlerinnen und Künstler.
Zusammen mit dem Museum Allerheiligen in Schaffhausen hat das Kunstmuseum Singen Kunsthochschulen, Galerien und Künstlerverbände wurden angeschrieben, um möglichst viel Herausragendes zu finden. Am Ende wurden knapp 60 Positionen ausgewählt. Darunter viele von Künstlerduos.
Traditionelle Malerei und digitale Bilder
Das Schweizer Künstlerduo „fructuoso/ wipf“ vereint traditionelle Malerei mit digitalen Bildern. Ein bunter QR-Code in Öl auf Leinwand funktioniert tatsächlich, wenn man das Smartphone darauf hält. Für die Generation, die in den 1980er und 90ern geboren wurde, beeinflussen digitale Bildwelten ganz selbstverständlich ihre Kunst.

Auch rein analoge Kunst wieder möglich
Doch stehen für diesen Aufbruch in der Malerei auch Werke, bei denen es um ein rein analoges Empfinden geht: Bergwelten im Hochnebel, ein Perserteppich, der Reihe für Reihe gemalt, nicht geknüpft worden ist.

Regionalität ist nicht Provinzialität
Bleibt in Singen und Schaffhausen noch die Frage nach dem Zusammenhang von Regionalität und künstlerischer Qualität und Prägung. Die Künstlerinnen und Künstler selbst geben die Antwort: Fast alle haben noch ein zweites Standbein in einer Großstadt. Sie zeigen damit, wie sie Regionalität mit Offenheit und dem Austausch in der internationalen Kunstszene verbinden.

Aktuelle Ausstellungen bei SWR2
Multimedia-Schau Ein Fest für alle Sinne: „Monets Garten“ in der Schleyer-Halle Stuttgart ist ein einziger Farbrausch
Die Seerosenbilder des Künstlers Claude Monet sind weltberühmt. In einer 360 Grad-Ausstellung kann das Publikum dank digitaler Technik in die Werke des großen Impressionisten buchstäblich eintauchen, Teil seiner Landschaften werden und dem Maler im Atelier über die Schulter schauen – ein gigantischer Farb- und Sinnesrausch.
Ausstellung Briefe eines Malers – Wie sich Hans Purrmann nach 1945 für die Pfälzer Kunstszene engagierte
Die Wiederbelebung der Pfälzer Kunstszene nach dem Zweiten Weltkrieg war dem Maler Hans Purrmann auch im Exil ein großes Anliegen. Das zeigen seine Briefe, die nun mit einigen Bildern im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern in der Ausstellung „Hans Purrmann - Mit der Pfalz verbunden" zu sehen sind. Sein Briefpartner und Förderer war der fast vergessene Widerstandskämpfer Willibald Gänger.
Kunsthalle Göppingen Göppinger Ausstellung „One Step“ – Die Menschen im Iran nicht vergessen!
Im Stadtbild sei die Revolte alltäglich präsent, diese Offenheit zu erleben, sei sehr schön gewesen, berichtet die in Teheran geborene Künstlerin Parastou Forouhar von ihrer Iran-Reise im SWR2-Gespräch. Mit ihrer Göppinger Ausstellung „One Step“ will sie dazu beitragen, dass die Menschen im Iran nicht in Vergessenheit geraten.
Kunstmarkt
Kunstmarkt Rekord-Auktion von „Selbstbildnis gelb-rosa“: Das macht die Kunst von Max Beckmann so wertvoll
Es ist in der Welt der Kunst eine Sensation: Für einen Rekordpreis von 20 Millionen Euro ist das „Selbstbildnis gelb-rosa“ von Max Beckmann am 1.12. versteigert worden. Damit ist es das teuerste Kunstwerk, das jemals in Deutschland unter den Hammer kam. Doch was macht die Arbeiten von Max Beckmann so wertvoll?
Aufregung um die App „Hört auf, Kunst zu stehlen!“: Darum steht der KI-Bildgenerator Lensa in der Kritik
Bei Instagram und TikTok ist es ein viraler Hit: Die App Lensa generiert mit Hilfe künstlicher Intelligenz Porträts ihrer Nutzer*innen, die das eigene Selfie wie ein echtes Fantasy-Kunstwerk erscheinen lassen. Doch Künstler*innen schlagen Alarm. Sie fürchten wegen der neuen KI um ihre Existenz.