Ausstellung

Deutsches Fleischermuseum Böblingen: „Die wilde Jagd“ in Kunst und Fotografie

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AUTOR/IN
Andreas Langen

Unter dem Titel „Die wilde Jagd“ zeigt das Deutsche Fleischermuseum Böblingen eine Sonderausstellung mit künstlerischen Beiträgen und dokumentarischer Fotografie zum Thema Jagd. „Seit Menschen Bilder machen, treffen sich Kunst und Jagd“, sagt Museumsleiter Christian Baudisch,, auch die Höhlenmalereien der Steinzeit hätten vor allem die Jagd zum Thema.

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Auch Höhlenmalereien zeigten die Jagd

Hingucker zum Thema Jagd gibt es im Fleischermuseum so einige, in Form von dokumentarischer Fotografie, Installationskunst, Druckgrafik und Malerei. Christian Baudisch erweitert die handwerkliche Thematik seines Hauses immer gerne hin zu künstlerischen Aspekten; und beim jetzigen Ausstellungsthema hat er dabei die ganze Kulturgeschichte der Menschheit auf seiner Seite.

„Seit wir Bilder machen, machen wir Bilder von der Jagd, also die frühesten Kunstwerke, die wir kennen, Höhlenmalereien, Lascaux und andere Orte, was zeigen die? - Die Jagd!“

Comic-Männchen mit Flinten als Porzellan-Dekor

Die zeitgenössische Malerei in der aktuellen Ausstellung stammt von der Marburger Künstlerin Karin Brosa. Sie platziert fies grinsende Comic-Männchen, die fette Flinten schwingen, auf Porzellan-Dekor-Tellern mit traditionellen Jagdmotiven. Dann wieder schwelgt Karin Brosa in altmeisterlich großformatigen Ölschinken – nur dass ihre Jagdgesellschaften es mit Loriot´schen Gummi-Enten zu tun haben oder dicke VR-Brillen tragen, die eher zu Computerballerei passen als zum Waidwerk in Wald und Flur. 

Milena Wohlfahrt (Foto: Pressestelle, Luca Siermann)
Die Falknerin, Milena Wohlfahrt, mit einem Habicht.

Falknerei als Thema der Fotografie

So ziemlich das Gegenteil sind die dokumentarischen Fotografien von Luca Siermann: Präzise visuelle Informationen, eingefangen vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Darunter sind etliche Aspekte, an die Laien beim Stichwort Jagd kaum denken würden, zum Beispiel die Falknerei – seit einigen Jahren sogar immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Luca Siermann zeigt diese Jahrhunderte alte Kunst in Gestalt einer jungen Frau, die in geduldiger Arbeit intensive Beziehungen zu Greifvögeln aufbaut. 

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