Der Künstler Anton Kokl, langjähriger Dozent an der Kunsthochschule Mainz, beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten mit dem Phänomen der Interferenzfarben. Das perlmuttartige Glitzern kennt jeder von Autolacken oder von Lidschatten. Die großformatigen Arbeiten von Anton Kokl wirken je nach Lichteinfall mal hell mal dunkel auf die Betrachter – die damit zu einem wichtigen Teil der Ausstellung werden.
IF wie Interferenzfarben
Starker Auftritt: Petrol, Violett, ein intensives Blau. Diese Farben dominieren die großformatigen Bilder des Mainzer Künstlers Anton Kokl. Und doch bestimmt die Form, der starke, kräftige Pinselstrich das Werk.
„Fliegendes Weiß“ heißt eine Arbeit aus der Reihe IF – IF wie Interferenzfarben. „Er war Pionier auf dem Gebiet der Interferenzfarben“, sagt Valerie Ucke, Kuratorin der imposanten Schau im Landesmuseum Wiesbaden.
Der Titel der Ausstellung „Inner colours“ stammt von Anton Kokl selbst. Es ist eine Anlehnung an Goethes Farbwahrnehmung. Goethe wollte die Farben an sich in ihrer Gesamtheit erfassen und beschreiben. Kokl nimmt diese Theorie auf und bietet an, seine Farbfeldmalerei von verschiedenen Standpunkten aus zu sehen. So ist das Bild jedes Mal ein anderes.
Anton Kokl ist ein Phänomen
Seine großen Vorbilder findet Anton Kokl bei den Impressionisten und deren Umgang mit Licht. Besonders von Monet ist er begeistert.
Der Zufall und die Spontaneität spielen dabei eine große Rolle. Und gleichzeitig ist es interessant, dass sich auf den Bildern von Anton Kokl immer wieder ähnliche Formen wiederfinden.
Anton Kokl ist ein Phänomen – seit drei Jahrzehnten erforscht er die Welt der Interferenzfarben und bietet fantastische intensive Bilder an. Dabei sind diese im Grunde nichts als Illusion. Die weißen Pinselstriche sind eigentlich petrol, violett oder blau übermalt – aber man sieht es einfach nicht, sondern erliegt dem Schein des Seins. Fantastisch, unbeschreiblich und absolut sehenswert.
Anton Kokl: „Inner colours“ vom 16. Juni bis 24. September im Landesmuseum Wiesbaden
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