Abkehr von den martialischen und kolonialistischen Assoziationen Preußens?
Nachdem Außenministerin Annalena Baerbock das Bismarck-Zimmer in den „Saal der Deutschen Einheit“ umbenannt hat, steht auch weiter der Name der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zur Debatte.
Zu der Stiftung gehören 19 Museen in Berlin, diverse Forschungseinrichtungen und Archive und auch die große Berliner Staatsbibliothek. Diese Stiftung soll nun reformiert werden und im Rahmen dessen will Kulturstaatsministerin Claudia Roth auch den Namen ändern.

Die Umbenennung wird in regelmäßig diskutiert
„Die Idee der Namensänderung gibt es gefühlt alle fünf Jahre“, sagt SWR2-Kulturkorrespondentin Maria Ossowski, „der bisherige Name steht eigentlich für den Kunstsammlerstaat. Jedoch macht er keinen Sinn für alle Kunstwerke, die nach 1945 dazugekommen sind.“
Generell, so Ossowski, kranke die Stiftung Preußischer Kulturbesitz an einer chronischen Unterfinanzierung und ein zu enges Hierarchie-Korsett. Die Chef*innen der Museen bräuchten mehr Eigenständigkeit, um die Kunst ans Publikum zu bringen. Ein neuer Name ändere nichts am Problem.
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