20 Mal abdrücken, da wird schon ein gutes Foto dabei sein. Mit heutigen Smartphones kein Problem, denn: Es kostet ja nichts. Doch nachhaltig ist das nicht. „Wir haben nach Alternativen gesucht“, sagt Professorin Ricarda Roggan über die Arbeit mit ihren Studierenden von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. In der Staatsgalerie Stuttgart ist nun die Ausstellung „Cycling Circles“ zu sehen.
„Dass Ressourcen verbraucht werden, das merkt man einfach nicht“
Im Gespräch bei SWR2 erklärt Ricarda Roggan, warum es sich auch in Zeiten digitaler Fotografie lohnt, über den Aspekt der Nachhaltigkeit nachzudenken. Habe sie vor 20 Jahren Fotos entwickelt, sei klar gewesen, dass man es mit Chemie zu tun habe. Heute hingegen lägen die Probleme nicht direkt auf der Hand: „Wir haben das Gefühl, das ist eine ganz saubere, schöne Technik, das geht alles so fluffig. Und dass aber doch Ressourcen verbraucht werden, das merkt man einfach nicht“, so Roggan.
In Anbetracht der riesigen Server-Leistungen, die in der Gegenwart für das Speichern von Fotos nötig werden, wäre es zwar wünschenswert, man würde sich häufiger die Frage stellen, ob ein Hochladen von Bildern wirklich immer sinnvoll sei. „Aber ganz ehrlich: Der Mensch ist nicht so. Wenn etwas sehr leicht geht, dann benutzt man es auch mit großer Leichtigkeit und Freude.“
Auf der Suche nach neuen Zugängen
Gemeinsam mit ihren Studierenden hat Ricarda Roggan deshalb einen anderen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit in der Fotografie gesucht. „Was können wir denn wirklich anders denken? Was können wir denn neu denken? Und wir probieren es einfach einmal durch“, erklärt sie das Vorgehen.
Herausgekommen sind bei dieser ergebnisoffenen Suche spannende Arbeiten, von Kartoffeldruck bis zum „geflüchteten“ Bild, das eigentlich im Wertstoffhof hängt.
In THE GÄLLERY – Raum für Fotografie in der Stuttgarter Staatsgalerie sind die Arbeiten in der Ausstellung „Cycling Circles“ noch bis zum 10. September zu sehen.
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