
Bei einem konzertierten Schlag gegen den illegalen Kunsthandel haben Ermittler europaweit Tausende gestohlener Kunstwerke und antiker Münzen sichergestellt. 60 Verdächtige wurden im Rahmen der Operation „Pandora VII“ unter Leitung der spanischen Behörden festgenommen, wie die Polizeibehörde Europol am 4. Mai in Den Haag mitteilte.
Ausgeraubte Klosterbibliothek
Ein Spezialkommando der italienischen Carabinieri spürte demnach 77 Bücher auf, die aus einer historischen Klosterbibliothek entwendet worden waren. Der Guardia Civil im spanischen Sevilla gelang der Fund einer römischen Marmorbüste, die vermutlich Salonina Matidia (vor 64-119) darstellt, eine Nichte des Kaisers Trajan.
In Portugal beschlagnahmte die Polizei 48 religiöse Skulpturen und andere religiöse Kunstgegenstände, die bei einer Diebstahlserie in portugiesischen Kirchen zwischen 1992 und 2003 verschwunden waren. Eine Hausdurchsuchung in Griechenland brachte illegal erworbene Ikonen und liturgische Objekte zutage. Polnische Beamte stellten 3.073 auf einer Online-Plattform angebotene antike Münzen sicher, rumänische Ermittler weitere 117 dakische und römische Münzen aus einer geplünderten Ausgrabung.
Deutschland nicht beteiligt
Die Operation „Pandora“ wurde erstmals 2016 und seither jährlich durchgeführt. Die operative Phase der aktuellen Maßnahme fand vergangenen September in 14 Ländern statt. Deutschland war daran nicht beteiligt. Rund 130 Ermittlungen dauern laut Europol noch an.