Kunst

Politisch motiviert? Einbruch und Schmierereien an documenta-Ausstellungsort

STAND
Ein Werk aus Altkleider-Ballen steht umzäunt vor der Orangerie in Kassel (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Fotograf: Swen Pförtner)
Die documenta startet am 18.06. - die Orangerie im Staatspark ist breits mit Altkleider-Ballen umzäunt.

Wenige Wochen vor Beginn der documenta in Kassel sieht sich die Kunstausstellung mit Vandalismus konfrontiert. Das Kuratorenkollektiv Ruangrupa und das künstlerische Team der documenta betrachteten „die Taten als politisch motivierte Drohung“, hieß es am 31. Mai in einer Mitteilung. „Wir wünschen uns eine Arbeitsatmosphäre, in der Gewalt gegen Personen, Orte und Kunstwerke nicht toleriert wird.“ Die 15. Ausgabe der Weltkunstausstellung (documenta fifteen) findet vom 18. Juni bis 25. September statt.

Politisches Motiv wird nicht ausgeschlossen

Demnach war am Wochenende in einem Ausstellungsort der documenta eingebrochen worden, es seien mehrere Schmierereien hinterlassen worden. Nach Angaben der Polizei wird wegen Sachbeschädigung ermittelt, ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden. Man nehme die Vorkommnisse auch angesichts der aktuellen Debatte sehr ernst, teilten die Veranstalter weiter mit.

Medienberichte zufolge sei die Aktion gegen das palästinensische Künstler-Kollektiv „The Question of Funding“ gerichtet gewesen und stehe im Zusammenhang mit den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die documenta-Macher.

In den vergangenen Wochen lief eine Antisemitismusdebatte um die Ausstellung. Ein Bündnis hatte dem kuratierenden indonesischen Künstlerkollektiv Ruangrupa vorgeworfen, dass auf der documenta auch Organisationen eingebunden seien, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien. Das Kollektiv und andere Beteiligte wiesen die Anschuldigungen zurück.

STAND
AUTOR/IN
SWR