Kunstmarkt

Deutsche Bank verkauft Kunst und will Max-Ernst-Skulptur aus Museum abziehen

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Die Skulpturengruppe "Capricorn" von Max Ernst (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpaweb | Felix Heyder)
Der Bronzeabguss von 1981 der Skulpturengruppe „Capricorne“ des in Brühl geborenen Malers, Bildhauers, Grafikers und Zeichners Max Ernst steht in dem nach ihm benannten Museum in Brühl. Die Urform stammt aus dem Jahr 1948 und war aus Zement.

Die Deutsche Bank will eine der Hauptattraktionen aus dem Max Ernst Museum in Brühl bei Köln abziehen. Die Skulptur „Capricorne“ von Max Ernst, die seit 2005 als Leihgabe der Bank in dem Museum steht, soll verkauft werden, wie ein Sprecher des Geldinstituts am 20. April in Frankfurt auf Anfrage mitteilte. Damit setze die Deutsche Bank die Fokussierung ihrer 55.000 Werke umfassenden Sammlung auf den Schwerpunkt zeitgenössische Kunst fort. Zuerst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

„Kulturpolitische Katastrophe“ für das Museum

Der Vorstandsvorsitzende der Max-Ernst-Stiftung, Jürgen Wilhelm, sagte der Zeitung, die Ankündigung der Bank sei „eine kulturpolitische Katastrophe für das Max Ernst Museum und das Land Nordrhein-Westfalen“. „Capricorne“ sei eine ikonografische Plastik, die für Ernsts weltberühmtes Gesamtwerk stehe und identitätsstiftend für das Brühler Museum sei.

Deutsche Bank konzentriert sich auf „zeitgenössische Kunst“

Die Deutsche Bank hatte im Oktober 2020 angekündigt, rund 200 Kunstwerke verkaufen zu wollen, die nicht zu ihrem Sammlungsschwerpunkt „zeitgenössische Kunst“ gehörten. Bisher seien rund 150 Gemälde, Grafiken und Skulpturen erfolgreich versteigert worden, erklärte der Sprecher.

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SWR