Inklusion

Klosteranlage Bebenhausen mit Tastmodell auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

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D-Modell des Klosters Bebenhause (Foto: SWR, Foto: Matthias Neumann)
Das neue bronzene 3D-Modell des Klosters Bebenhausen: Als Vorlage für den Bronzeguss diente ein 3D-Druck.

Die Klosteranlage von Bebenhausen ist jetzt auch für blinde und sehbehinderte Menschen erfahrbar. Ein bronzenes Modell auf einem Sockel im Klosterhof vor dem ehemaligen Abtshaus des Zisterzienserklosters ermöglicht, sich tastend eine Vorstellung von der Anlage und ihren Gebäuden zu machen. Das Blindenmodell wurde durch eine Schenkung von 30.000 Euro möglich, teilte das baden-württembergische Finanzministerium am 3. Juni mit.

Grundlage für Teilhabe

Bei der Vorstellung des Tastmodells sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, das Modell sei ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Barrierefreiheit. Die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer nannte Barrierefreiheit eine „Grundlage von Teilhabe“. Blinde und sehbehinderte Menschen nähmen ihre Umwelt anders wahr als Sehende. Um die Vielfalt der Umgebung erfassen zu können, seien tastbare Elemente eine Hilfe.

Bebenhausen bereits mit „Inklusion Plus Award 2021“ ausgezeichnet

Das Land Baden-Württemberg will ihre historischen Monumente barrierefrei zugänglich machen. In Kloster und Schloss Bebenhausen gibt es dazu seit fünf Jahren für Gäste im Rollstuhl oder mit Rollator Wegspuren im Pflasterbelag. Seit 2019 gibt es zudem barrierefreie Führungen „Kloster ohne Stufen“ durch Klausur und Klosterkirche. Für die bereits umgesetzten Maßnahmen erhielt Kloster und Schloss Bebenhausen den „Inklusion Plus Award 2021“ vom Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen Baden-Württemberg.

Das ehemalige Kloster war nach Ende der Monarchie Wohnort des letzten württembergischen Königspaars und nach dem Zweiten Weltkriegs Tagungsort des Landtags von Württemberg-Hohenzollern. Die Anlage gehört dem Land und wird durch die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verwaltet.

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