Ausstellung

Wegbereiter der Moderne: Ausstellung in Reutlingen zeigt Kunst des belgischen Malers James Ensor

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AUTOR/IN
Tobias Ignée

Der belgische Maler James Ensor (1860 – 1949) gilt als Wegbereiter der Moderne und ist berühmt als „Maler der Masken“. Das Kunstmuseum Spendhaus in Reutlingen zeigt rund 100 Radierungen, Lithografien und Gemälde aus, die so bisher noch nie öffentlich zu sehen waren.

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Die Schau zeigt die Privatsammlung von Yves Deckers aus Ostende und fasst das Kleinformat-Gesamtwerk des Künstlers an einem Ort zusammen. Ensor hat allein mehr als 900 Gemälde geschaffen. Sie werden weltweit in großen Museen gezeigt.

James Ensor: Das druckgraphische Werk aus der Sammlung Deckers (Foto: Pressestelle, Steven Decroos)
James Ensor: Faulheit (1902), Radierung, handkoloriert, 9,6 x 13,6 cm, Sammlung Deckers, Ostende Pressestelle Steven Decroos Bild in Detailansicht öffnen
James Ensor: Mein Porträt als Skelett (1889), Radierung, 11,6 x 7,5 cm, Sammlung Deckers, Ostende Pressestelle Steven Decroos Bild in Detailansicht öffnen
James Ensor: Die schlechten Ärzte (1895), Radierung, 17,2 × 24,6 cm, Sammlung Deckers, Ostende Pressestelle Steven Decroos Bild in Detailansicht öffnen
James Ensor: Musiker mit dem Notenschlüssel (1939), Öl auf Leinwand, 18 x 14 cm, Sammlung Deckers, Ostende Pressestelle Steven Decroos Bild in Detailansicht öffnen
James Ensor: Der Einzug Christi in Brüssel (1898), Radierung, handkoloriert, 24,8 × 35,5 cm, Sammlung Deckers, Ostende Pressestelle Steven Decroos Bild in Detailansicht öffnen

Inspiration im elterlichen Souvenierladen im Nordseebad Ostende

Die meist morbiden, grotesken und verspielten Bildwelten des 1860 geborenen Künstlers haben biografischen Ursprung. Inspiriert wird der junge Ensor vom kuriosen und exotischen Warenangebot, das seine Eltern in einem Souvenierladen im belgischen Nordseebad Ostende feilbieten: Scherzartikel, Masken, Karnevalskostüme.

Politische Prägung durch das Umfeld von Rousseau in Brüssel

In Brüssel studiert er Kunst und lernt Rousseau kennen, bei dem sich die künstlerische und intellektuelle Elite die Klinke in die Hand gibt. Dieses Umfeld prägt ihn politisch. Zunehmend greift er gesellschaftskritische Themen auf, engagiert sich im Tierschutz, setzt sich für die Erhaltung der Dünenlandschaft ein oder den Erhalt der Dorfkirche von Mariakerke, wo er auch begraben liegt. Sowohl in seinen Pamphleten also auch in seinen Bildern ist niemand vor seinem zynischen und spöttischen Blick sicher, den er mit Pinsel oder spitzer Radiernadel zum Ausdruck bringt.

Maler, Schriftsteller und Musiker

James Ensor – und das macht sein Werk insgesamt so interessant - war nicht nur Maler, sondern auch Schriftsteller und Musiker – ohne allerdings Noten lesen zu können. All das fließt immer wieder in seinem bildnerischen Werk zusammen – was die sehenswerte Ausstellung sehr eindrücklich zeigt. Am deutlichsten wird dies im einzigen Gemälde in der Schau: „James Ensor, Musiker mit dem Notenschlüssel“ von 1939.

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Tobias Ignée