Nicht so sehr die Ästhetik, sondern die Bauweise sei das spannende an dem ausgezeichneten Hochhaus in Sydney, sagt der Architekturkritiker Nikolaus Bernau in SWR2. Das australische Hochhaus bestehe zu etwa 75 Prozent aus einem anderen, älteren Hochhaus. Es sei „bautechnisch hochinteressant und wirklich nachhaltig gebaut“, erklärt Bernau.
Dieses Hochhaus hat unter 35 Finalisten den Internationalen Hochhauspreis gewonnen, der alle zwei Jahre unter anderem von der Stadt Frankfurt vergeben wird.
Der „Quay Quarter Tower“ in Sydney zeige, dass man bestehende Gebäude nicht unbedingt immer abreißen müsse. Das sei in Zeiten, in denen die Preise für Handwerk und Baumaterial in die Höhe schießen eben die größte Botschaft des diesjährigen Preises, so Bernau: „Abreißen ist Unsinn und klimaschädlich.“
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Der Sieger des Internationalen Hochhaus Preises 2022/23: Der „Quay Quarter Tower“ in Sydney des Architekturbüros 3XN aus Kopenhagen. Adam Mork -
Die offen gestaltete Eingangshalle im Sockel empfängt die Besucher des Turms. Adam Mork -
Die Module der Fassade, die sich um die fünf Blöcke des Turms wickeln, reduzieren die Sonneneinstrahlung im Quay Quarter Tower um bis zu 30 Prozent. Phil Noller -
Durch die reduzierte Sonneneinstrahlung konnte unter anderem auf interne Jalousien verzichtet und zugleich die unvergleichliche Aussicht auf den Hafen gewährleistet werden. Adam Mork -
Die Circular Quay Area grenzt unmittelbar an die Sydney Cove, die Bucht hinter dem berühmten Opernhaus. Adam Mork -
Die Drehung der Module wird von unten durch die immer weiter auskragende Gebäudespitze deutlich. Adam Mork -
Die Etagen sind zum Hafen hin durch mehrstöckige Atrien miteinander verbunden. Adam Mork -
Insbesondere aus den Atrien bietet das Hochhaus laut Jury einzigartige Ausblicke auf das Opernhaus, den Hafen sowie den Botanischen Garten. Adam Mork