Ausstellung

„Garden Futures“ im Vitra Design Museum – Der Garten als Ort der Utopie

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AUTOR/IN
Sandra Helmeke

Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein erforscht in einer großen Ausstellung die Geschichte und die Zukunft unserer Gärten. Sie zeigt: Vom mittelalterlichen Paradiesgärtlein über barocke Buchsanlagen bis hin zu „urban gardening“-Projekten: Gärten sind immer auch Utopien vom besseren Leben. Welchen Beitrag können Gärten für eine lebenswerte Zukunft leisten?

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Garden Futures: Designing with Nature (Foto: Pressestelle, Vitra Design Museum. Foto: Romain Laprade, 2020)
Julien de Cerval, Gärten von Marqueyssac, Frankreich, entworfen in den 1860er Jahren Bild in Detailansicht öffnen
Installationsansicht: Garden Futures: Designing with Nature Bild in Detailansicht öffnen
Piet Oudolf, Oudolf Garten on the Vitra Campus, Weil am Rhein, 2020 Bild in Detailansicht öffnen
James Wines, Drawing of the Highrise of Homes (theoretical project), 1981, Collection Jonathan Holtzman Bild in Detailansicht öffnen
Stefano Boeri Architetti, Bosco verticale, Mailand, 2007-2014 Bild in Detailansicht öffnen
Oberrheinischer Meister, Das Paradiesgärtlein, um 1410-1420 Bild in Detailansicht öffnen
Kieran Dodds, Debre Ensesa, Äthiopien, 2018 Bild in Detailansicht öffnen
J. Howard Miller, Plakat für das Westinghouse War Production Co-Ordinating Committee, USA, ca. 1942 Bild in Detailansicht öffnen

Jede Epoche bringt ihre eigenen Gartenideale hervor

In vier Räumen präsentiert das Vitra Design Museum die Geschichte und die Zukunft des Gartens. Illustriert durch Gartenmöbel und -werkzeug, Plakate, Videoleinwände, Entwürfe von Landschaftsplanern oder Künstlern. „Wenn man in die Gartengeschichte schaut, sieht man, dass eben jede Epoche und jede Zeit irgendwie ihre eigenen Gartenideale hervorbringt“, sagt Kuratorin Viviane Stappmanns.

Garden Futures: Designing with Nature (Foto: Pressestelle, Vitra Design Museum. James Wines )
James Wines, Drawing of the Highrise of Homes (theoretical project), 1981, Collection Jonathan Holtzman

Kleingartenidylle im Riesenhochhaus

Da ist zum Beispiel das „Highrise of Homes“ von James Wines. Schon 1981 zeichnete der Künstler, wie urbanes Leben grüner werden könnte. Ein Riesenhochhaus bietet auf 10 Geschossen Platz für kleine Häuschen mit Gemüsegärten und Bäumen. Verwirklicht wurde diese Utopie nie.

Piet Oudolf, Oudolf Garten on the Vitra Campus, Weil am Rhein, 2020 (Foto: Pressestelle, Vitra Design Museum. Foto: Dejan Jovanovic )
Piet Oudolf, Oudolf Garten on the Vitra Campus, Weil am Rhein, 2020

„Gärten sind immer auch Utopien vom besseren Leben“

Auch politische Fragen lassen sich im Garten verhandeln: Bodenbesitz, soziale Gleichheit, demokratische Werte. Der Garten ist längst Experimentierfeld für gesellschaftspolitische Projekte. Vor allem aber spiegelt der Garten unser Verhältnis zur Natur. Mit dem größten Ausstellungsstück macht das Museum einen Vorschlag, wie wir heute unsere privaten und städtischen Gärten zu Biotopen für Insekten gestalten können.

Die Ausstellung macht deutlich: Seit der Industrialisierung machen sich Menschen Gedanken, wie Städte grüner werden können. Von der Gartenstadtbewegung bis zu modernen vertikalen Gärten: Die Konzepte sind längst da. Sie werden nur nicht konsequent genug umgesetzt. Man wünscht jedem Stadtplaner im Land einen Besuch im Vitra Design Museum in Weil am Rhein.

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Sandra Helmeke