Der 22-jährige Fotokünstler Moritz Koch aus Mainz will sich im September auf der Art Week zum ersten Mal dem Berliner Publikum vorstellen.
Sein Markenzeichen sind aufwändige, surreale Fotoinszenierungen, die dystopische Geschichten erzählen.
Auf dem Hauptfriedhof in Mainz hat er nun die letzten Aufnahmen für seine Fotoreihe „Nightmare in Paradise“ gemacht, mit mehr als 100 Statistinnen und Statisten.


Gespräch Thomas Brenner über sein Kunstprojekt ,,Friedhof 2.0": ,,98 Prozent finden das total klasse"
,,Der Friedhof hat mehr zu bieten als nur das Gedenken an verstorbene Leute", meint der Fotograf und Künstler Thomas Brenner. Warum solle der Friedhof nicht auch ein Park zum Spazierengehen oder ein Treffpunkt für die Mittagspause sein? Brenner hat darum den Hauptfriedhof in Kaiserslautern umgestaltet und unter anderem 6.000 der typischen roten Grablichter in einem leuchtenden Kubus installiert. Die Reaktionen der Friedhofsgänger: ,,Zu meinem Erstaunen finden das 98 Prozent der Leute total klasse."
Kunst Berlin Art Week: Kunst wird aus der Stadt verdrängt
Jeden September feiert das größte Gemeinschaftsprojekt der Berliner Kunstszene die Hauptstadt als Hotspot der zeitgenössischen Kunst. Die Berliner Art Week findet 2022 zum elften Mal statt. Zu sehen sind viele Eröffnungen, die Gewinner des „Berlin Art Prize“ und unzählige ausstellende Künstler*innen. Eines aber lässt sich nach der Pandemie schon am Programm ablesen: Wegen finanzieller Schwierigkeiten vieler Künstler und Künstlerinnen heißt es nun: Weg vom Zentrum, raus in die Peripherie.
Ausstellung „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“ im Museum für Neue Kunst in Freiburg im Breisgau
Scheinbare Familienportraits entpuppen sich als Fakes : die Menschen auf dem Foto wurden engagiert, eine Familie zu spielen. Die Protagonisten im Bild :someone else. Die Ausstellung im Freiburger Museum für Neue Kunst spielt mit der Erwartungshaltung des Betrachters. Sie hinterfragt Familienidyllen und zerstört sie. Etwa, wenn der Sohn einer albanischen Menschenrechtsaktivistin Videos findet, auf denen die Mutter in ihren jungen Jahren von Ex-Diktator Hoxha umarmt wird. Eine spannende, manchmal ratlos machende Ausstellung, die aber vielleicht auch den eigenen Horizont erweitert.
Gespräch Städel Museum Frankfurt zeigt Fotografien von Andreas Mühe – Wenn nur die Inszenierung wahr ist
Den Ausstellungstitel „Stories of Conflict“, den das Frankfurter Städel für seine Fotos gewählt hat, findet Andreas Mühe passend, weil er sein Werk bündelt. Im Gespräch mit SWR2 erklärt Mühe zu seinen Themen: „Es geht oft um eine Doppelbödigkeit – dass ich den Betrachter auffordere zweimal hinzuschauen.“ Fotografie sei oft ein krampfhafter Versuch, Dinge oder Zeit festzuhalten. „Bei mir kommt am Ende immer dabei heraus, dass die Inszenierung das Wahrheitsversprechen ist“, kontert Mühe derlei Bemühungen.
Die Vorbereitungen zu seinen Foto-Serien bräuchten oft sehr lange: „Das kann über Monate, Wochen, Jahren gehen“, erzählt Mühe im Gespräch. Er umkreise seine Themen, lese über sie, mache sich Notizen – auch auf einer großen Tafel in seinem Atelier. Die Umsetzung gehe dann unterschiedlich schnell vonstatten, mitunter gleiche sie einem „Roadmovie“, das in 14 Tagen abgedreht werde.
Für seine Fotografien benutze er eine Großbildkamera, mit der er mittlerweile relativ schnell arbeiten könne, berichtet Mühe über den praktischen Teil seines Vorgehens: „Die Bilder entstehen in meinem Kopf und ich setze sie mit der Kamera um.“ Als „großes Geschenk meines Berufes“ betrachtet der vielfach ausgezeichnete Fotograf die Arbeit mit seinem Team, vor allem das Erlebnis rauszugehen und in einer Landschaft zu arbeiten.
Andreas Mühe wurde 1979 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren. Er machte eine klassische Ausbildung als Fotolaborant und arbeitet seit 2001 als freier Fotograf. Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet und zeigte seine Werke in Ausstellungen in den Hamburger Deichtorhallen sowie im Hamburger Bahnhof in Berlin. Die Schau „Stories of Conflict“ im Städel Museum Frankfurt läuft bis zum 19.Juni.
Fotografie 1. Heidelberger Fotopreis für Foto-Amateure verliehen
Digitale Fototechnik ist im Smartphone stets zur Hand. Fotografieren ist einfacher geworden. Selbst die schweren Vollformat-Kameras sind heute leicht transportierbar. Privileg und Status der Profifotografie werden immer mehr von ambitionierten Foto-Amateuren attackiert. Ästhetische Unterschiede zwischen Profi- und Hobby-Fotografie scheinen im Verschwinden zu sein. Bestes Beispiel ist der Erste Heidelberger Fotowettbewerb mit der Ausstellung der prämierten Bilder.
Diskussion Leben in Bildern – Warum sind wir ständig am Fotografieren?
Ferien, Sommer, Sonne: Jetzt wäre Zeit zum Genießen, Abschalten, Chillen. Und was tun wir? Fotografieren. Wir jagen nach den besten Motiven für Verwandte, Freunde, die Nachwelt – und für die Anbieter von Computer-Clouds. Was macht das mit uns und unserer Erinnerung? Marion Theis diskutiert mit Dr. Katrin Bauer - Volkskundlerin und Historikerin, Prof. Dr. Kurt Kotrschal – Verhaltensbiologe, Dr. Torsten Näser – Kulturanthropologe