Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken — nur die von Juliane Gottwald gemalten nicht. Den Titeln nach scheint es sich bei den Werken der Malerin um gewöhnliche Alltagsbeobachtungen zu handeln — beim genaueren Hinsehen entwickeln sie jedoch eine Eigendynamik und Farbstärke, die nichts Gewöhnliches mehr hat.

Die Sinnlichkeit, die die Werke ausstrahlen, erreicht Gottwald unter anderem durch eine haptische Arbeitsweise: Farbe trägt sie nicht nur mit feinem Pinsel, sondern schon mal mit den Fingern auf.
„Wahrscheinlich ist die sinnliche Komponente notwendig, um mich zu dem zu treiben, was man dann letztendlich sieht.“
Gottwalds Motive wiederholen sich oft, dadurch wird die Entwicklung ihrer Maltechnik umso deutlicher. Ein anderes beliebtes Motiv der jetzt mit dem Kunstpreis der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein (AKM) ausgezeichneten Malerin: die Kreppel, andernorts als Berliner oder Berliner Pfannkuchen bekannt.
Eine Auswahl von Juliane Gottwalds Werken ist in einer Sonderausstellung bis 18. Oktober 2020 im Mittelrhein-Museum in Koblenz zu sehen.