Faszinierende Geschichte(n): Gespräch mit Direktorin Birgit Heide über die Kaiser-Schau
Das Rheinland als Zentrum des mittelalterlichen Europas
Im Rheinland entschieden sich Schicksale von Kaisern und Königen — nur wenn es ihnen gelang mit den anderen geistlichen und weltlichen Würdenträgern des Reiches einen Konsens zu erreichen, konnten sie sich an der Macht halten. Die Region wurde zum zentralen Treffpunkt der Mächtigen im Mittelalter, wenn sie sich nicht auf Reisen im Land befanden.

Fülle an Exponaten aus ganz Europa
Um der „Augen-Gesellschaft“ des Mittelalters gerecht zu werden, erklärt Bernd Schneidmüller, wissenschaftlicher Leiter der Ausstellung, habe man hochkarätige Exponate aus ganz Europa nach Mainz bringen lassen. Darunter das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Louvre, die berühmte Liederhandschrift Codex Manesse oder die Goldene Bulle. Sie gilt als erste Grundordnung des Heiligen römischen Reiches.
Historische Bedeutung der Region sichtbar machen
Erstmals wird in der Ausstellung gezeigt, dass das Rheinland zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert die politische, kulturelle und wirtschaftliche Kernregion Europas war. In die rheinland-pfälzische Landesausstellung wurden fünf Jahre wissenschaftliche Forschung und rund drei Millionen Euro investiert.
Die Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Landesmuseum Mainz ist seit dem 16. März 2021 wiedereröffnet und verlängert bis 13. Juni 2021 (solange die Sieben-Tage-Inzidenz in Mainz unter 100 bleibt).