Werke von Elfriede Lohse-Wächtler in der Sammlung Prinzhorn

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Die Heidelberger Sammlung Prinzhorn hat den Nachlass der Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler erworben, die im Alter von 41 Jahren von den Nazis im Euthanasie-Programm ermordet. Zu Lebzeiten hatte die Zeichnerin vergebens um Anerkennung gerungen.

Elfriede Lohse-Wächtler (Foto: SWR, Eberhard Reuß, genehmigt durch Sammlung Prinzhorn, Heidelberg)
Die Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler wurde 1899 in Dresden geboren. Sie hatte unter anderem Verbindungen zur Dresdner Sezession Gruppe 1919.
Elfriede Lohse-Wächtler (Foto: SWR, Eberhard Reuß, genehmigt durch Sammlung Prinzhorn, Heidelberg)
Nach einem Nervenzusammenbruch 1929 wurde sie in eine psychatrische Heilanstalt in Hamburg-Friedrichsberg eingewiesen. Dort entstanden 60 Zeichnungen, die Friedrichsberger Köpfe“, ua. Porträts ihrer Mitpatient*innen.
Elfriede Lohse-Wächtler (Foto: SWR, Eberhard Reuß, genehmigt durch Sammlung Prinzhorn, Heidelberg)
Nach ihrer Entlassung erlebte Elfriede Lohse-Wächtler eine kreative Schaffensphase, wirtschaftliche Schwierigkeiten machten ihr jedoch nach wie vor zu schaffen.
Elfriede Lohse-Wächtler (Foto: SWR, Eberhard Reuß, genehmigt durch Sammlung Prinzhorn, Heidelberg)
1932 wurde sie erneut in eine Heilanstalt eingeliefert, in Arnsdorf bei Dresden. Dort zeichnete sie bis 1935 weiter.
Elfriede Lohse-Wächtler (Foto: SWR, Eberhard Reuß, genehmigt durch Sammlung Prinzhorn, Heidelberg)
Im Rahmen des Eugenik- und Euthanasieprogrammes der Nationalsozialisten musste Elfriede Lohse Wächtler Entmündigung und Zwangssterilisation erleiden, 1940 wurde sie in der T4-Aktion ermordet.

In Heidelberg werden nun ihr Werk und ihr Leben gewürdigt, weiter erforscht und für künftige Ausstellungen aufbereitet. Lohse-Wächtler zeichnete auch in der Psychiatrie, porträtierte Menschen als versteinerte Wesen, machte mit ihren Werken das Leiden in der Psychiatrie greifbar.

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AUTOR/IN
SWR