Schriftsteller Hanns-Joseph Ortheil gratuliert im Gespräch bei SWR 2 seinem langjährigen Freund, dem Bildhauer und Maler Erwin Wortelkamp zum 85. Geburtstag. Beide leben und arbeiten seit vielen Jahren im Westerwald, und der künstlerische Blick auf diese Landschaft und die Liebe zu dieser Umgebung verbinde, so Ortheil.
Zwei Wirtshauskinder
„Wir sind beide Wirtshauskinder, wir kommen von den Familien her beide aus Gasthäusern“, erzählt Ortheil: "Ich glaube, dass diese Herkunft Erwin sehr geprägt hat, aufzuwachsen als Kind in der kleinen Öffentlichkeit eines Gasthauses". Es sei Wortelkamp immer wichtig gewesen, kein isolierter Künstler zu sein, sondern ein Künstler, der den Dialog sucht.
Kunst, die den Dialog sucht
Das von Wortelkamp geschaffene „Tal“, ein Skulpturenpark im Westerwald, sei, so Ortheil, mehr als die Summe der dort ausgestellten Arbeiten: "Viele seiner Skulpturen beziehen sich auf die Umgebung, man hat nicht die einzelne Skulptur, man muss sie immer im Zusammenhang mit dem Raum betrachten, in dem sie auftaucht". Beispiel seien die „Angelehnten“, Skulpturen, die sich beispielsweise an einen Baum anlehnten.
Regelmäßig Streit
Als Freunde würden sie auch regelmäßig streiten, erzählt Ortheil: „Erwin würde sagen, das geht gar nicht ohne, das muss sein“. Wortelkamp komme aus den 70er Jahren und den damaligen Diskussionen, das stecke in ihm, und wenn das aus ihm heraussprudele, dann ziehe er, Ortheil, sich lieber zurück in seine „Westerwäldischen Hütten“. Das sei aber kein ernsthaftes Streiten: „Wir vergleichen einfach unsere Art des Umgangs mit der Welt und dem Westerwald".