Ausstellung

„Roads not Taken“: Das Deutsche Historische Museum fragt „Was wäre wenn?“

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INTERVIEW
Frauke Oppenberg

Was wäre, wenn? Diese Frage hat sich bestimmt jeder und jede schon einmal gestellt. Was wäre, wenn es den Mauerfall nicht gegeben hätte oder Stauffenberg es geschafft hätte, Hitler zu töten? Hypothetische Fragen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Und obwohl Museen eigentlich die Realität abbilden sollen, startet mit „Roads not Taken“ am Deutschen Historischen Museum in Berlin eine Ausstellung, die genau solchen Fragen nachgeht.

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Vor welchen Alternativen standen die Zeitgenossen?

„Die Frage, die wir uns hier stellen, ist nicht: ,Wie hätte der Verlauf der Geschichte gewesen sein können?‘“, sagt Projektleiter Fritz Backhaus in SWR2, „sondern: ,Gibt es in den Situationen auch jeweils eine Alternative? Hätte es anders kommen können?‘ Und wenn man sich das Attentat auf Hitler anschaut, dann wäre sicherlich der Krieg früher zu Ende gewesen, und es hätten sehr viele zivile wie auch militärische Opfer vermieden worden können.“

Und darin bestehe auch der Auftrag an Historiker heute: zu analysieren und zu bewerten, ob ein anderes Handeln der Zeitgenossen möglich gewesen wäre. „Was hätte in diesem Augenblick anders sein können, vor welchen Möglichkeiten und welchen Alternativen standen die Zeitgenossen?“, sagt Backhaus.

„Diese Fragen schärfen den Blick auch auf das, was geschehen ist, und schärfen den Blick auch auf Entwicklungen, die man vielleicht sonst nicht so wahrgenommen hätte. Und vielleicht auch den Blick auf die Zukunft.“

Neueröffnung Vom Militaristen zum Helden? Neue Stauffenberg-Erinnerungsstätte öffnet im Alten Schloss Stuttgart

Nach langer Renovierung wird im Stuttgarter Alten Schloss die Stauffenberg-Erinnerungsstätte neu eröffnet. „Stauffenberg wurde und wird vereinnahmt und kritisiert“, sagt Cornelia Hecht-Zeiler vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg. In der neuen Gedenkstätte sollen sich Besucher*innen ein eigenes Bild machen können.

SWR2 Journal am Mittag SWR2

9.11.1989 "Sofort, unverzüglich" – Schabowskis Pressekonferenz zum Mauerfall

9.11.1989 | Die berühmten Worte von Günter Schabowski fallen erst ganz am Ende, fast beiläufig, auf der langen Pressekonferenz am Abend des 9. November 1989 in der Berliner Mohrenstraße. Schabowski war Sekretär für das Informationswesen im Zentralkomitee der SED. Hier hören Sie die gesamte Pressekonferenz, an deren Ende Schabowski nicht nur die Öffnung der Mauer begründet, sondern auch in Verlegenheit gerät, als ein ausländischer Korrespondent nach der Zukunft der Mauer fragt.

Ausstellung Kettenhemd und Goldene Bulle - Aufstieg der Habsburger im Historischen Museum der Pfalz

Das historische Museum der Pfalz ist bekannt dafür viel Aufwand zu betreiben, um seine Besucher in ihrer Lebenswelt abzuholen. In der neuen Habsburger Ausstellung gibt es eine fiktive Nachrichtensendung zur deutschen Königswahl 1273, 3D-Rekonstruktionen auf großen Bildschirmen und per Augmented Reality auch auf den Handys der Besucher. Aber nicht nur die Darbietung, auch die Ausstellungsstücke sind spektakulär. 200 Leihgaben aus ganz Europa sind in Speyer zu sehen. Darunter das Kettenhemd Leopold III., die Goldene Bulle von 1356 und ein einzelner Zahn von König Rudolf I.

SWR2 am Morgen SWR2

Ausstellung Fotografische Zeugnisse von besseren Zeiten – „Gestern. Heute. Morgen?“ Ausstellung in Pirmasens über den Strukturwandel

Das rheinland-pfälzische Pirmasens war einst das glanzvolle Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Seit Schuhe aus Kostengründen fast ausschließlich im Ausland hergestellt werden, hat die Stadt mit Rekord-Arbeitslosigkeit, Rekord-Verschuldung, Rekord-Kinderarmut zu kämpfen – die hässlichen Begleiterscheinungen des Strukturwandels. Das Pirmasenser Kulturzentrum „Forum Alte Post" setzt sich künstlerisch mit diesem Thema auseinander. Die deutsch-französische Ausstellung „Gestern. Heute. Morgen?" zeigt 18 dokumentarische Fotoserien aus vier Jahrzehnten zum Strukturwandel in der Großregion Saar-Lor-Lux, Rheinland-Pfalz und Wallonie.

SWR2 Journal am Mittag SWR2

Gespräch „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin

Das Deutsche Historische Museum feiert eine Premiere: Mit seiner Schau „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“ widmet es sich erstmals einem Komponisten. Im Gespräch mit SWR2 nennt der Kurator der Ausstellung, Michael P. Steinberg, dies „eine sehr interessante Herausforderung“, bei der es darum gegangen sei, Musik nicht wegzulassen.
Für den New Yorker Professor für Geschichte, Musik und Germanistik ist Wagner „voller Widersprüche“: „Er ist der Erfinder des modernen rassischen Antisemitismus. Auf der anderen Seite ist er ein Genie, das fantastische Musik geschrieben hat.“ Er wende sich dagegen, so Steinberg, den Komponisten und den Denker voneinander zu trennen: „Die zwei Ebenen gehen zusammen.“

SWR2 am Morgen SWR2

Die Enden der Parabel | Gespräch Militaria-Experte Dr. Sven Lüken über die V2-Rakete in Pynchons „Gravity’s Rainbow“

Denis Scheck spricht mit dem Leiter der Sammlung Militaria des Deutschen Historischen Museums Berlin, Dr. Sven Lüken, über das Ende des zweiten Weltkriegs und die V2-Rakete in Thomas Pynchons „Gravity’s Rainbow“

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Frauke Oppenberg