Die Ausstellung „Riverbanks“ im Ludwig Museum Koblenz zeigt Werke einer 1963 geborenen Künstlerin, die sich Tatjana Valsang nennt. Sie beschäftigt sich mit Naturphänomenen und beobachtet Pflanzen, die ihren abstrakten Bildern die Form geben.
Faszinierende Farblandschaften
Die Farbe spielt in Valsangs Werk ebenso eine sehr große Rolle. Sie malt auf dem Boden und überlässt im Malprozess dem Zufall die dynamischen Farbverläufe.
Ähnlich wie bei ihrem Vorbild, dem Großmeister K.O. Götz, der mit Besen und Rakel die Leinwände traktierte, entstehen so faszinierende Farblandschaften.

Viele Bezüge zu bekannten Werken
Beim Flanieren durch die Ausstellung finden sich viele Bezüge zu berühmten Malern der Kunstgeschichte.
„Passage“ erinnert mit seinen surrealistisch anmutenden und geschwungenen feinen Linien etwa an Salvadore Dalì. Auch Jackson Pollock kommt einem in den Sinn, wenn die Farben zuweilen regelrecht explodieren.
Die Natur ist allgegenwärtig
Tatjana Valsang hat lange im Verborgenen gearbeitet. Die Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie ist eine experimentierfreudige Forscherin, kantige Linien findet man bei ihr nicht.
Feine Striche, Tröpfchen oder Schlieren geben den Arbeiten etwas prozesshaftes, alles scheint in Bewegung zu sein. Oft finden sich winzige Strukturen, die an Amöben oder Zellkörper erinnern – auf anderen Bildern, wie dem „Dom“ scheint eine riesige Blase aus schwarz, weiß und grauen Farbtönen gerade zu platzen und sich über die Leinwand zu ergießen.
Die Natur ist bei Tatjana Valsang allgegenwärtig. Wer jedoch was wie interpretiert, überlässt die Künstlerin gerne dem Betrachter selbst, sagt Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museums: „Ich denke, wenn man vor Ihren Werken steht, wird man immer rätseln. Dass man sich fragt: Wie ist das eigentlich entstanden? Das ist sozusagen der Augenschmaus, wo man auf Erkundungsreise gehen darf.“
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