Ein „local hero”, dessen Büro noch heute floriert
Die Ausstellung ist eine tiefe Verbeugung vor dem Industriedesigner Hans Erich Slany. Hans Erich wer? Slany ist ein „local hero”, er studierte in Esslingen nach dem Krieg Maschinenbau, betrieb hier über 50 Jahre lang sein Design-Büro, das bis heute floriert. Um so mehr wundert sich Kurator Christian Gögger, dass der Name Slany so wenig bekannt ist.

Design vom Cockpit bis zum Betonmischwerk
Slany hat an so ziemlich allem gearbeitet, was sich industriell herstellen lässt: Eddings, Tonbandgeräte, Flugzeugcockpits, Kochtöpfe, Zündkerzen, Dosenöffner, Verpackungsmaschinen, Betonmischwerke und Schraubenzieher. Als Berufsanfänger durfte er sogar am legendären Mercedes SL300 Hand anlegen, war sich aber nie zu schade für banale Kleinteile. Aber was heißt schon banal...

Biografie der Nachkriegszeit - wie von Loriot erfunden
Seine Autobiografie beschreibt eine Epoche, wie von Loriot geskriptet: Kalauerhaft benamste Gerätschaften erscheinen wie der Handbohrer „Dübelblitz”. Über die Zeitläufte der frühen Bundesrepublik notiert Slany lakonisch: „Die Friedenswirtschaft hatte die Kriegswirtschaft abgelöst, aber die Anforderungen waren dieselben.” So schreibt ein Gestalter, der von nichts wissen will als den Objekten seiner Arbeit.