30 Jahre Freundschaft im Westerwald

Hanns-Josef Ortheil gratuliert dem Freund und Bildhauer Erwin Wortelkamp zum 85. Geburtstag

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AUTOR/IN
Marie Gediehn

Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil gratuliert in SWR2 seinem langjährigen Freund, dem Bildhauer und Maler Erwin Wortelkamp zum 85. Geburtstag. Beide leben und arbeiten seit vielen Jahren im Westerwald, und der künstlerische Blick auf diese Landschaft und die Liebe zu dieser Umgebung verbinde, so Ortheil.

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Kindheit im Wirtshaus prägend

„Wir sind beide Wirtshauskinder, wir kommen von den Familien her beide aus Gasthäusern“, erzählt Ortheil: „Ich glaube, dass diese Herkunft Erwin sehr geprägt hat, aufzuwachsen als Kind in der kleinen Öffentlichkeit eines Gasthauses“. Es sei Wortelkamp immer wichtig gewesen, kein isolierter Künstler zu sein, sondern ein Künstler, der den Dialog sucht. 

Der Skulpturenpark „Tal“ im Westerwald von Erwin Wortelkamp

Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Allee – im Hintergrund Erwin Wortelkamp: Vielleicht ein Baum (1976) Bild in Detailansicht öffnen
Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Quartier 4 Bild in Detailansicht öffnen
Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Hanspeter Demetz: Haus für August Sander (1986/89) Bild in Detailansicht öffnen
Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Michael Deiml: Sonne – Licht – Mensch (1984/89) Bild in Detailansicht öffnen
Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Hannes Forster: Überbrückung (1988) Bild in Detailansicht öffnen
Im Tal - Erwin Wortelkamp, Skulpturengarten im Westerwald (Foto: SWR, Martina Conrad)
Kazuo Katase: Bildstock (dem Namenlosen Gott) (1987) Bild in Detailansicht öffnen

Künstler, der den Dialog sucht

 Das von Wortelkamp geschaffene „Tal“, ein Skulpturenpark im Westerwald, sei, so Ortheil, mehr als die Summe der dort ausgestellten Arbeiten: „Viele seiner Skulpturen beziehen sich auf die Umgebung, man hat nicht die einzelne Skulptur, man muss sie immer im Zusammenhang mit dem Raum betrachten, in dem sie auftaucht.“ Beispiele seien die „Angelehnten“, Skulpturen, die sich an einen Baum anlehnten.

Regelmäßiger Streit unter Freunden

Als Freunde würden sie auch regelmäßig streiten, erzählt Ortheil: „Erwin würde sagen, das geht gar nicht ohne, das muss sein“. Wortelkamp komme aus den 70er Jahren und den damaligen Diskussionen, das stecke in ihm, und wenn das aus ihm heraussprudele, dann ziehe er, Ortheil, sich lieber zurück in seine „Westerwäldischen Hütten“. Das sei aber kein ernsthaftes Streiten: „Wir vergleichen einfach unsere Art des Umgangs mit der Welt und dem Westerwald".

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Eigentlich wollte Hanns-Josef Ortheil Pianist werden. Stattdessen studierte Ortheil neben Germanistik und Philosophie auch Musikwissenschaft, arbeitete als Musikjournalist und Literaturkritiker, bevor er freier Schriftsteller wurde.

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Marie Gediehn