Sie arbeitet als Heldenbaritonistin, singt und spielt auf der Opernbühne ausschließlich maskuline Rollen. Dies kennt sie auch aus ihrer eigenen Biografie: Jahrelang wurde die Opernsängerin Lucia Lucas als Mann wahrgenommen, bis sie sich im Jahr 2014 als Transgender-Frau outete.
Während sich ihre äußerliche Erscheinung dramatisch veränderte, blieb ihre Stimme unverändert. “Ich suche ständig nach der authentischsten Version von mir selbst,” legt Lucas offen.
Das Hörspiel untersucht Rollenspiel und Authentizität in einem Medium, in dem die Einzigartigkeit der Stimme im Vordergrund steht.
Im Gespräch: Regisseur Noam Brusilovsky über die Sängerin Lucia Lucas und die Identität ihrer Stimme

Lucia Lucas, geboren 1980 in den USA, lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland und ist in Belgien, Deutschland, England, Irland, Italien, Korea und den USA aufgetreten. Sie verkörperte u.a. Wotan in der „Walküre“, die Titelrolle des „Don Giovanni“, Monterone in „Rigoletto“ oder Figaro in „Le nozze di Figaro“.
Noam Brusilovsky, geboren 1989 in Israel, absolvierte 2007 die Thelma Yellin High School of the Arts in Giv’atajim. Er zog 2012 nach Berlin, wo er 2018 sein Studium der Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ absolvierte. Sein Stück „Woran man einen Juden erkennen kann“ gastierte 2015 auf dem Körber Studio Junge Regie in Hamburg und wurde 2016 als Hörspiel produziert. Für SWR2 inszenierte er die Hörspiele „Broken German“ (Hörspielpreis der ARD 2017) und „Wie die Blinden träumen“ von Tomer Gardi sowie “Testo-Junkie” nach dem Text von Paul B. Preciado.
Nach “Don Juan”, einer Erzählung von E.T.A. Hoffmann
Mit: Lucia Lucas, Mechthild Großmann, Vassilissa Reznikoff, Benjamin Lee und James Edgar Knight
Klavier: Alessandro Praticò
Ton & Technik: Andreas Völzing und Philipp Stein
Besetzung: Sandra Pasic
Regieassistenz: Natia Koukoulli-Marx und Johanna Eisinger
Regie: Noam Brusilovsky
Dramaturgie & Redaktion: Andrea Oetzmann
Produktion: SWR 2021 - Ursendung