Wo kommt das Geld her?
Die Fragen von denen dieser Film ausgeht, sind irgendwie fast zu einfach, so einfach, dass sie auf den allerersten oberflächlichen Blick geradezu naiv anmuten mögen, danach erscheinen sie schwer verständlich und wahnsinnig kompliziert: Wie entsteht Geld? Was ist Geld? Wo kommt das Geld her? Wie kommt das Geld in die Welt?

Mutiger Film zu abstraktem Thema
Dieser Film ist mutig, denn er hat sich ein abstraktes Thema vorgenommen, er ist gleichzeitig sinnlich und klug. Die Regisseurin Carmen Losmann hat es nicht leicht gehabt, einen direkten Zugang zu vielen Managern der Spitzenebenen der deutschen Wirtschaft zu bekommen.
Losmann findet Mittel und Wege, um die sehr abstrakten Dinge, von denen sie erzählt, sichtbar und zum Teil sinnlich erfahrbar zu machen. Manchmal ganz direkt mit aufregender ungewöhnlicher Computer-Grafik, manchmal indirekt durch die Reaktionen anderer Menschen.
System-Wahnsinn heutiger Finanzwirtschaft
Dieser Film ist stellenweise ziemlich witzig, und stellenweise bewusst belehrend. Es ist ein Film, dem es gelingt, ein schwieriges Thema verständlich zu machen. Aber es ist auch ein Film, der sich dem Zuschauer nicht anbiedert.
Carmen Losmanns Talent ist es, in vereinfachten, relativ leicht verständlichen Aussagen den schieren System-Wahnsinn unserer heutigen Finanzwirtschaft festzuhalten. Das Ergebnis zeigt, wie virtuell und absurd unser Wirtschaftens inzwischen geworden ist. "Oeconomia" ist eine so glänzende wie präzise Analyse unserer gegenwärtigen Finanzwelt.