Regisseurin Petra Seeger, bislang ausschließlich als Dokumentarfilmerin bekannt, blickt in ihrem ersten Spielfilm in einer besonderen Form auf ihre Kindheit und Jugend zurück. Sie kombiniert inszenierten Szenen mit der umfangreichen Film- und Foto-Sammlung ihres Vaters und ihren eigenen Erinnerungen. „Vatersland“ rebelliert gegen die Spießigkeit, die Frauenfeindlichkeit und die ganze verlogene Ordnung der Nachkriegsjahre.
Lebenslange Jugenderinnerungen
Die allerersten Bilder lassen etwas ganz anderes vermuten, als das, was dann tatsächlich kommt: Sie zeigen Schwarz- Weiß- Fotografien, Männer in Uniform. Bilder aus dem Krieg, aufgenommen aus fahrenden Panzern, Gruppenfotos an Bahnhöfen oder auf der Straße mitten im besetzten Paris. Es sind die typischen Erfahrungen einer Männer-Generation, zu der auch der Vater von Petra Seeger gehörte. Sie verbrachte einen Teil ihrer Jugend im Krieg, einen anderen in Gefangenschaft, und von diesen Jahren war sie zeitlebens geprägt.
Seltsame Aktualität von „Vatersland“
Auf eine ganz seltsame, ein bisschen perverse Weise passt dieser Film nun ausgezeichnet gerade in diesen historischen Moment, in dem seit zwei Wochen wieder ein Krieg in Europa tobt. Denn auch aus ihm werden wieder solche Männer entstehen.

Besonderer Blick auf das eigene Erwachsenwerden
In diesem Film blickt die Regisseurin Petra Seeger in einer ganz besonderen Form auf ihre Kindheit und Jugend zurück: Ausgehend von der umfangreichen Film- und Foto-Sammlung ihres Vaters und ihren eigenen Erinnerungen. Diese kombiniert sie mit inszenierten Szenen und schafft einen sehr persönlichen Spielfilm, in dem sie subjektiven Erfahrungen und inneren Empfindungen eine Gestalt gibt.

Zeitreise ins Land der Väter
„Vatersland“: Schon der Titel dieses herausragenden, ungewöhnlichen, sehr sehenswerten deutschen Films ist bemerkenswert. Denn es doppeln sich in diesem Begriff das Wissen, dass es sich selbstverständlich auch um das Land der Tochter handelt. Und dass Seeger doch von dem Land erzählt, das es für ihren Vater und sie selber als junge Frau war: das Land des Vaters. Sie selbst hat gelebt in „Vatersland“ und musste ihr eigenes Land erst schaffen.
Trailer „Vatersland“ von Petra Seeger, ab 10.3. im Kino
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Janis und Ana haben zwei Dinge gemeinsam: beide Frauen werden zum ersten Mal Mutter, beide sind alleinstehend und ungeplant schwanger geworden. Sie begegnen sich das erste Mal im Krankenhauszimmer. Janis, die in der Mitte ihres Lebens steht, bereut nichts und freut sich auf ihr Baby, während Ana verängstigt und unsicher ist. Virtuos erzählt ist dieser unterhaltsame Film eine weitere Hommage Almodóvars an die Frauen.
Streaming Doku „F@ck This Job“ in der ARD Mediathek: Wie der russische TV-Sender Doschd zu Putins Medienfeind Nr. 1 wurde
„Doschd — Optimistic Channel“ nennt sich der russische Sender, der am 3. März 2022 weltweit für Aufsehen sorgt, als er den Sendebetrieb aufgrund der verschärften Mediengesetze im Ukraine-Krieg einstellen muss. „Doschd“ schaltet nämlich nicht einfach ab, sondern das Team verabschiedet sich von seinen Zuschauer*innen mit einem deutlichen „Nein zum Krieg“. Die Filmemacherin Wera Kritechewskaja, selbst Mitgründerin des Kanals, porträtiert „Doschd“ und die Menschen dahinter in der vom NDR ko-produzierten Doku „F@ck this Job — Abenteuer im russischen Journalismus“.