Die Fortsetzung von „Top Gun" huldigt der Vergangenheit
Die ersten fünf Minuten von „Top Gun: Maverick" sind im Grunde die gleichen wie im Film von 1986: Die gleichen Anfangstitel, unterstrichen durch den unverwechselbaren Soundtrack, der den Zuschauer auf magische Weise in die Vergangenheit versetzt. Doch schon nach wenigen Minuten wird klar, dass der Film zwar der Vergangenheit huldigt und sie zur Erweiterung einer Handlung nutzt, gleichzeitig führt er aber neue Charaktere und neue Geschichten ein, die sehr plausibel sind, auch wenn sie nur in Umrissen erzählt werden.
Alle Klischees des Action-Kinos werden bemüht
Der von Tom Cruise gespielte Pete 'Maverick' Mitchell ist auch nach über 30 Jahren Dienst immer noch an dem einzigen Ort, an dem er wirklich sein möchte. Er vermeidet eine Beförderung, die ihm das Fliegen nicht mehr erlauben würde, und geht noch einmal an seine Grenzen, indem er mutig neue Flugzeuge testet. Er soll ein Spezial-Team ausbilden und trifft dabei auf die Geister seiner Vergangenheit. Die Erzählung durchläuft dabei alle möglichen Klischees des Actionkinos.
„Top Gun: Maverick“ ist perfektes Vergangenheits-Kino
Joseph Kosinskis Film reist in diese Vergangenheit, richtet seinen Blick aber in die Zukunft. Mit grandiosen Actionszenen ist „Top Gun: Maverick" perfekt ausbalanciert zwischen Nostalgie und der Notwendigkeit, sich der Gegenwart zu stellen. Das unvergleichliche Grinsen von Tom Cruise dient dazu als Klebstoff. Dieser Film ist vollkommen old school, gutes Spektakelkino, mit Krach-Zack-Bumm und Kitschmusik.
Boomerkino total, nicht nur wegen dem Kuss von Cruise und Jennifer Connelly. Wer war nicht mit 13 in sie verliebt als sie in „Once Upon a Time in America" debütierte? Genau der richtige Film für Cannes zwischen all den sensiblen Autorenfilmen. Kosinski erfindet überhaupt nichts neu, will es auch gar nicht, und das ist ja alles in unseren Zeiten eher eine gute Nachricht.