Seit 20 Jahren ermittelt Axel Millberg als Tatort-Kommissar Klaus Borowski in Kiel. Seinen Abschied hat er schon angekündigt: in zwei Jahren ist Schluss. Mit seiner Partnerin Mila Sahin ist er im neuen Fall besonders gefordert, Borowski wird Opfer einer Gewalttat.
Borowski geht k.o.
Kommissar Klaus Borowski klingelt an einer Haustür. Kurz darauf sieht man ihn auf einem Parkplatz liegen, blutüberströmt. Kollegin Mila Sahin macht sich große Sorgen. Natürlich kommt er durch, aber erstmal kann er sich nur an vereinzelte Gerüche, Farben und Musikfetzen erinnern. An der Promenade in Kiel ist eine Mutter unvermittelt vor einen LKW gestoßen worden und dabei gestorben.

Anonyme Anrufe im Krankenhaus
Borowski und Sahin waren auf der Suche nach einer verdächtigen Jugendlichen. Aber was ist dann passiert? Im Krankenhaus bekommt Borowski plötzlich einen anonymen Anruf. Das Mädchen Finja wurde offensichtlich entführt von ihrer älteren Schwester Celina. Kurz darauf findet die Polizei die Großmutter der beiden, erstochen im Badezimmer. Genau dort, wo Borowski geklingelt hatte, bevor er niedergeschlagen wurde.

Wütendes Mädchen Celina
Der Reiz dieses Tatorts liegt in der Beschränkung, in dem, was man nicht sehen kann. Borowski bleibt nichts übrig, als in seinen Erinnerungen zu kramen. Die Kamera zeigt das in fetzenhaften, traumartigen Bildern. Und er muss den Telefonkontakt zu den Mädchen halten. Dabei baut er eine fast väterliche Beziehung auf. Celina hat die Frau vor den LKW gestoßen, aber ist sie auch die Mörderin ihrer Oma? Ihre Mutter hat keine Zweifel. „Borowski und die große Wut“ handelt auf jeden Fall von einer Jugendlichen, in der sich sehr viel angestaut hat und die damit ziemlich allein gelassen wurde.
Drehbuch von Eva und Volker Zahn hat Sogwirkung
Der Tatort zeigt keine direkte Gewalt. Die Bilder sind immer erst da, wenn das Unheil schon geschehen ist. Und dann versucht man, zu verstehen, zu ergründen. Das Drehbuch von Eva und Volker Zahn entwickelt eine ganz eigenartige Spannung und gerade wie dieser Tatort seine Leerstellen inszeniert, macht ihn so überzeugend.
Er gibt Almila Bagriacik als ehrgeiziger Emittlerin Mila Sahin mehr Raum, lockt Axel Millberg aus der Reserve und erlaubt sich dabei noch einen Hauch surrealen Humor. Am Ende erzählt der Film etwas über Beziehungen: was man wem sagt, was man verschweigt, und wie wichtig es ist, dass man überhaupt Vertrauenspersonen hat, selbst unter Kolleginnen und Kollegen.
Trailer Tatort „Borowski und die große Wut“ am 7.5. 20:15 Uhr im Ersten
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Nach dem Erfolg von „Bridgerton“ ist auf Netflix eine neue Serie gestartet, die die Geschichte der schwarzen Königin Charlotte erzählt: „Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Story“ sei zu „adelskritisch, um wirklich etwas für Royalisten zu sein“, sagt SWR2-Serienkritiker Karsten Umlauf.