Es war als fröhliches Völkerfest geplant und endete mit 70 Toten und hunderten Verletzten: Am 28. August 1988 kam es bei einer Flugschau der US Air Force in Ramstein zur Katastrophe. Der Spielfilm „Ramstein - Das durchstoßene Herz“ und die begleitende Dokumentation möchten den Opfern und Hinterbliebenen gedenken und macht Notfall-Seelsorge zu einem wichtigen Thema.
Vom Volksfest zur Katastrophe
28. August 1988, 350.000 Besucher feiern bei Sonnenschein und Volksfeststimmung ausgelassen auf dem Luftwaffenstützpunkt in Ramstein. Es ist eine Sache von wenigen Augenblicken: Trümmerteile und ein Feuerball reißen eine dunkle Schneise in die Menschenmenge.
Der Trailer zum Fernsehfilm „Ramstein - Das durchstoßene Herz“:
Die Politik kritisch hinterfragen, die Arbeit der Helfer zum Thema machen
„Ramstein - Das durchstoßene Herz“ erzählt von eindrücklichen Schicksalen: von Opfern, die schwer verletzt werden und Ängsten ausgesetzt sind, von Ärzten, die in Minutenschnelle schwere Triage-Entscheidungen fällen müssen und von Familien, die Angehörige verlieren. Menschen, die noch nach Jahren mit ihren Traumata kämpfen, aber auch Helfer*innen finden, die ihnen beim Weg in ein neues Leben helfen.
SWR2 Filmkritik: Das ARD-Drama „Ramstein – das durchstoßene Herz“
Neben viel Emotion hinterfragt der Film die Politik kritisch. Wichtig war den Filmemachern vor allem eins: Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Überlebenden, Hinterbliebenen, aber auch bei Helfern zum Thema zu machen.
Eine der folgenreichsten Katastrophen der Nachkriegsgeschichte soll mit dem Film wieder ins Bewusstsein gerufen werden. Um die Opfer und ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Im Anschluss an den Spielfilm kommen in „Ramstein - Die Doku“ Betroffene zu Wort
Der Dokumentarfilm verknüpft die politische Ebene mit der persönlichen Geschichte von zwei Menschen, deren Leben durch das Unglück miteinander verbunden wurde: Roland Fuchs war mit seiner Familie auf dem Flugtag. Das abstürzende Flugzeug kam direkt auf sie zu. Fuchs erlitt Verbrennungen am ganzen Körper, seine Frau Carmen starb sofort. Die fünfjährige Tochter Nadine starb zwölf Tage später.
Der Krankenpfleger Christopher Söhnlein hatte, dem Nadine Fuchs anvertraut wurde, hatte damals seinen ersten Arbeitstag auf der Intensivstation. Er pflegte sie bis zu ihrem Tod. Seitdem macht er sich schwere Vorwürfe.
Radioarchiv: SWF-Reporter Aris Donzelli berichtete live vom Unglücksort:
„Ramstein – das durchstoßene Herz“ und „Ramstein – Die Doku“
Ab 21. Oktober in der ARD Mediathek und am Mi., 26. Oktober 20:15 Uhr in Das Erste
Film ARD-Drama „Ramstein – das durchstoßene Herz“
Ramstein klingt für viele erstmal wie der Name der international bekanntesten deutschen Rockgruppe. Der Ort bei Kaiserslautern hat die Band tatsächlich zu ihrem (falsch geschriebenen) Namen inspiriert. Auf der dortigen US Air Base geschah am 28.08. 1988 eine der schlimmsten Katastrophen nach dem 2. Weltkrieg: ein Unfall bei einer Flugschau, bei dem 70 Menschen ums Leben kamen, über 1000 wurden verletzt. Der berührende Film „Ramstein - Das durchstoßene Herz“ erzählt von den Folgen für Überlebende und Hinterbliebene.