Ein heißer Sommer. Vier Jungs in den Hochhausschluchten Berlins und eine dumme Idee. Das ist die Basis einer Literaturverfilmung mit viel Pepp und einem Thema voller Sprengkraft. Regisseur David Wnendt hat gemeinsam mit Comedian und Podcaster Felix Lobrecht das Drehbuch nach Lobrechts gleichnamigen Bestseller geschrieben.
Gangster oder Opfer?
Gropiusstadt ist eine Großwohnsiedlung im Berliner Stadtteil Neukölln. Damals ein Vorzeigeprojekt, heute Problem-Architektur im Westdeutscher Plattenbau-Stil. In den Parks stinkt es nach Hundekot, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas, Julius, Gino und Sanchez leben hier. Bald wird der brütend heiße, langweilige Sommer für die Vierzehnjährigen zu einem nervenaufreibenden Abenteuer.

Lukas braucht Geld, Sanchez hat eine tolle Idee
Lukas, gespielt vom Newcomer Levy Rico Arcos ist die Hauptfigur der Geschichte und anfangs ein ideales Opfer. Er hat kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und dann verprügeln ihn auch noch ein paar Dealer und wollen 500 Euro Schutzgeld.
Sein neuer Klassenkamerad Sanchez hat eine tolle Idee: Die Schule hat gerade 50 nagelneue Computer bekommen. Sie beschließen einfach in die Schule einzubrechen, und die neuen Computer aus dem Lager zu verkaufen. Dann wären sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.
Typischer Berlin-Film in halsbrecherischem Tempo erzählt
In halsbrecherischem Tempo dominiert von einer modernen, gar nicht typisch deutschen Bildersprache erzählt der Film einen typischen Berlin-Film, der vom speziellen, schwer erklärbaren Charme der Hauptstadt lebt.

Er lässt Frustration und Perspektivlosigkeit spüren, ist aber nicht sozialrealistisch besorgt, sondern überschreitet sie poetisch. Ein Film in der Tradition von Bettina Blümners großartigem „Prinzessinnenbad“, Leonie Krippendorfs „Kokon“ und auch Sebastian Schippers in Hamburg spielendem „Absolute Giganten“.
Porträt des bunten Deutschlands
Eine Geschichte über Freundschaft und Mut, über das Erwachsenwerden und über das Leben, nicht wie es sein soll, sondern so wie es ist. Durchaus lustig, aber nicht nur. Regisseur David Wnendt zeigt soziale Härte, aber er erzählt sie mit Witz, Passion und Poesie, getragen von der Sprache der Straße. Ein Porträt des bunten Deutschlands und seiner anderen Seiten, die zu unserer Gesellschaft gehören - und wie man in Berlin sagt: Das ist auch gut so.