Nakam: Für jeden ermordeten Juden sollte ein Deutscher sterben
„Die Nakam, die jüdische Rache, ist mittlerweile Teil der Popkultur geworden“, sagt der Publizist und Lyriker Max Czollek. Der Film „Plan A – Was würdest du tun?“, der am 9. Dezember 2021 in die deutschen Kinos kommt, beruht auf einer wahren Begebenheit: Holocaust-Überlebende organisieren sich nach dem Krieg unter dem Namen „Nakam“. Ihr Ziel: Für jeden ermordeten Juden soll ein Deutscher sterben. Damit reihe sich der Film kulturgeschichtlich unter anderem hinter „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino und der Amazon-Serie „The Hunters“ ein, die von Nazi-Jägern in den 70er-Jahren handelt, so Czollek.
Rache: „Ein Gefühl, dass eine Rechnung noch nicht beglichen ist“
Der Publizist und Lyriker bekennt sich zum jüdischen Glauben und ist Ideengeber einer Ausstellung über jüdische Rache, die im März im Jüdischen Museum Frankfurt eröffnen soll. „Ich glaube Rache ist ein menschliches Gefühl. Ein Gefühl, dass eine Rechnung noch nicht beglichen ist“, so Czollek „und wo, wenn nicht in der Kunst kann auf diese offenen Rechnungen hingewiesen werden?“
Der Publizist selbst bezeichnet sich in Anlehnung an Heinrich Heines Drohung an den Fürsten in „Deutschland ein Wintermärchen“ als „Inglourious Poet“. In der Passage rät Heine, nie einen Dichter zu beleidigen. Sonst sperrten die Dichter die Adeligen in Dantes Hölle. „Bei der Entwicklung des Namens hatte ich das Gefühl, diese Drohung endlich einzulösen“, sagt Czollek.
Der Trailer zu „Plan A. Was würdest du tun?":