
Der Schauspieler Peter Simonischek ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren in der Nacht zum 30. Mai, wie österreichische Medien übereinstimmend berichten. Der Österreicher war in zahlreichen Rollen auf der Bühne, im Film und im Fernsehen zu sehen. So spielte er in der berührenden Vater-Tochter-Geschichte „Toni Erdmann“ die Titelrolle an der Seite von Sandra Hüller. Der Streifen war 2017 für den Oscar als bester internationaler Film nominiert.
Mehr als hundertmal „Jedermann“
Bei den Salzburger Festspielen verkörperte er von 2002 bis 2009 den „Jedermann“. In mehr als hundert Vorstellungen, so oft wie kein anderer, spielte er den reichen Mann, den der Tod langsam aber sicher holt. Die Karriere des am 6. August 1946 in Graz geborenen Schauspielstars war facettenreich. Simonischek spielte in den vergangenen Jahrzehnten praktisch alle wichtigen Partien im deutschsprachigen Raum.
Österreichs Vizekanzler zum Tod von Peter Simonischek
Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an. 1999 kehrte er nach Wien ans Burgtheater zurück. Prägend für ihn wurde die Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren wie Robert Wilson, Dieter Dorn, Luc Bondy, Peter Stein und Andrea Breth. Für seine beeindruckende Bühnenpräsenz erhielt Simonischek 2016 den österreichischen Ehrentitel „Kammerschauspieler“.
Europäischer und Deutscher Filmpreis
Jahrzehntelang hat Simonischek seine Auftritte in Film, Fernsehen und auf der Bühne unter einen Hut gebracht. Er überzeugte in der hochgelobten, abgründigen Heimat-Saga „Hierankl“ (2003) genauso wie als Sohn eines NS-Kriegsverbrechers („Der Dolmetscher“, 2018).
Rückblickend auf seine Karriere sagte Simonischek, der in seiner Karriere unter anderem zwei Grimme-Preise, den Europäischen und den Deutschen Filmpreis erhielt, im Interview mit der dpa: „Ich bin so dankbar, dass ich machen kann, was ich liebe.“