Nach den Verlusten von Abonnent*innen im ersten Quartal 2022 ist der Streaming-Anbieters Netflix von Aktionären wegen Irreführung verklagt worden. Die Aktionäre monieren, keine oder nur manipulierte Informationen im Vorfeld der Quartalszahlen von Netflix erhalten zu haben. Dadurch hätten sie nun unter dem schlechten Aktienkurs von Netflix zu leiden, der direkt im Anschluss an die Vorstellung der Quartalszahlen um rund 35 Prozent gefallen ist. Hinzu kommt, dass Netflix eigentlich einen Zuwachs von 2,5 Millionen Abonnent*innen für das erste Quartal angestrebt hatte – die Aktionäre fühlen sich daher hintergangen.

Netflix hatte zum ersten Mal seit zehn Jahren Abonnent*innen verloren, anstatt weiter zu wachsen. Erklärt hatte das Unternehmen die sinkenden Zahlen mit zahlreichen Accounts, die geteilt benutzt würden und mit der Einstellung des Angebots in Russland. Die Prognose für das zweite Quartal bestätigt den Abwärtstrend, der Weggang von rund zwei Millionen weiteren Nutzer*innen wird erwartet.
Die Investoren reichten am 3. Mai ihre Sammelklage in San Francisco ein. Vor Gericht soll nun geklärt werden, ob das Unternehmen die Aktionäre besser über die negativen Entwicklungen informieren hätte müssen.