Hannelore Kohl sei „ein Musterbeispiel dieser Nachkriegsfrauen, die unheimlich viel eingebracht haben, in den Wiederaufstieg ihres Landes, ihre Familie, auch in die Karriere ihres Mannes“, so der Journalist und Herausgeber der Tageszeitung „Die Welt“, Stefan Aust, in SWR2.
Frauen wie Hannelore Kohl seien nie so zur Geltung gekommen, „wie es ihnen eigentlich zugestanden hätte“. Für die Dokumentation „Hannelore Kohl. Die erste Frau“ am 1. Mai um 18 Uhr 30 im Ersten seien Co-Autor Daniel Bäumler und er tief in die Archive gestiegen, so Aust.

Neben den Söhnen Walter und Peter Kohl kommen auch viele andere Wegbegleiter von Hannelore Kohl zu Wort. Stefan Aust ist sich nicht sicher, ob Helmut Kohl seine Karriere ohne seine Frau Hannelore hinbekommen hätte. „Sie hat ihm schon unglaublich geholfen, und insofern war sie auch ein Beispiel für die Frauen der Nachkriegszeit“, so Aust.
Mit Blick auf die Gerüchte um Kohls Büroleiterin Juliane Weber sagt der Filmautor, er habe keine "Boulevardgeschichte" erzählen wollen. Das sei nicht das Thema gewesen.
Ihm sei es um das Porträt von Hannelore Kohl selbst gegangen, eine selbstbewusste Frau, von der er beispielsweise nicht gewusst habe, dass sie eine leidenschaftliche Schützin gewesen und die Familie, wie einer der Söhne erzählt habe, immer „bis an die Zähne bewaffnet“ gewesen sei.