Streaminganbieter verfilmen immer mehr Videospiele als ambitionierte Serien
,,Immer mehr Videospiele werden verfilmt” sagt Andreas Rauscher, Medienwissenschaftler an der Universität Freiburg, in SWR2. Die Streaminganbieter spielten hier eine entscheidende Rolle und gäben den Spielgeschichten in Form von ambitionierten Serien einen hochwertigen Rahmen.
Im Vergleich zu früher produzierten heute oft weitverzweigte Entertainment-Konglomerate Kinofilm, Serie und Spiel innerhalb einer Struktur, erklärt Rauscher weiter. Das habe zur Folge, dass Spiele so leichter als Serie adaptiert werden könnten. Beispielhaft für diese Zusammenschlüsse seien große Hollywoodstudios wie Paramount oder Warner.
Hintergrundgeschichten und Teilaspekte von Spielen werden zum Serienplot
Oft würden auch nicht nur die Spiele verfilmt, sondern dessen Hintergrundgeschichten oder Teilaspekte erzählt, sagt Rauscher. Bei der Serie ,,Arcane” sei die Umsetzung sehr gelungen. Sie setze gerade nicht das Spielgeschehen von ,,League of Legends" um, sondern erzähle die Backgroundstorys verschiedener Charaktere.
,,Auch der Faktor Zeit spielt eine Rolle”, sagt Rauscher. Von den oft komplexen Geschichten könne man in einer Serie viel mehr Aspekte erzählen als in einem zweistündigen Film. Es gäbe aber auch Beispiele, die genau von einer Verkürzung auf Filmlänge profitierten. Die Verfilmung des Videospiels ,Silent Hill" sei dafür ein gutes Beispiel.
So entstehe hier ein Netzwerk an Geschichten und nicht mehr nur singuläre Produkte. Im Fachjargon nenne man dies ,,Transmedia Storytelling” und meine die Kunst des Weltenbauens über mediale Grenzen hinweg.
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