Filmstill (Foto: Weltkino Filmverleih)

Biopic „Dalíland“ kommt in die Kinos

„Dalíland“ und Co: Mit diesen fünf Filmen lernen Sie etwas über berühmte Künstler und ihre Werke

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Marie-Christine Werner
Marie-Christine Werner (Foto: SWR, SWR -)
Franziska Kiedaisch
Franziska Kiedaisch, Autorin und Redakteurin, SWR Kultur (Foto: SWR, Franziska Kiedaisch)

Biopics liegen im Trend: Das beweisen Filme wie „Oppenheimer“, „Blond“ oder „House of Gucci“. Klar, dass da auch Biografien bekannter Künstler gefragt sind. Mit „Dalíland“ kommt nun die Geschichte des gealterten Surrealisten Salvador Dalí auf die Leinwand. Doch welche Biopics über Künstler*innen lohnen sich außerdem?

Ein gealterter Salvador Dalí in New York, Ingeborg Bachmann mit Liebeskummer, die Leidenschaft zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka oder Daniel Richter beim Yoga: Es gibt einige Filme über berühmte Kunstschaffende, die derzeit ins Kino locken.

„Dalíland“
„Daniel Richter“
„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“
„Alma & Oskar“
„Vermeer – Reise ins Licht“

„Dalíland“ – von Regisseurin Mary Harron

Filmstills aus "Daliland"  (Foto: Magnolia Pictures)
New York 1974: Der surrealistische Maler Salvador Dalí (Ben Kingsley) ist 70 Jahre alt und zählt zu den berühmtesten Künstlern seiner Zeit. Bild in Detailansicht öffnen
Dalí hat bereits mit seinen Bildern Weltruhm erlangt und bereitet eine neue Ausstellung in New York vor ... Bild in Detailansicht öffnen
... als er den jungen Galeristen James (Christopher Briney) kennenlernt. Er soll Dalí bei den Ausstellungsvorbereitungen unterstützen. Bild in Detailansicht öffnen
Ganz nah dran ist James deshalb auch am Ehepaar Dalí. Doch die Beziehung zu Dalís exzentrischer Frau Gala (Barbara Sukowa) steht kurz vor dem Zerbrechen. Bild in Detailansicht öffnen

Der surrealistische Maler Salvador Dalí, dargestellt von Oscar-Preisträger Ben Kingsley, zählt im Jahr 1974 zu den berühmtesten Künstlern der Welt. In New York soll er eine große Ausstellung seiner Werke vorbereiten. Der junge Galerist James (Christopher Briney) lernt den Surrealisten kennen und taucht ein in die schillernde und exzentrische Welt von Salvador Dalí und seiner Frau Gala (Barbara Sukowa).

Er wird zum persönlichen Assistenten des Malers und erhält so auch Einblicke das Eheleben der Familie Dalí. Dieses beginnt zu bröckeln, als Gala sich in den deutlich jüngeren Musical-Star Jeff Fenholt verliebt. Die Beziehung zwischen Gala und Salvador steht bei „Dalíland“ im Zentrum.

Die Schauspielerin Barbara Sukowa ist von der Widersprüchlichkeit von Gala Dalí fasziniert, wie sie im SWR2-Gespräch erzählt. Gala Dalí sei eben nicht nur die Frau eines berühmten Künstlers gewesen, sondern dessen Muse und Managerin – resolut, selbstbewusst, aber auch tyrannisch konnte sie sein. „Ich glaube, ohne Gala wäre Dalí nicht geworden, was er geworden ist“, so Sukowa.

Barbara Sukowa im Gespräch bei SWR2:

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Trailer zu „Dalíland“:

Filmtipp „Dalíland“ von NDR Kultur:

„Daniel Richter“ – von Oscar-Preisträger Pepe Danquart

Filmstill (Foto: Weltkino Filmverleih)
Geboren in Eutin, Schule und Ausbildung abgebrochen, ist Daniel Richter in seinen 20ern in der Hausbesetzerszene Hamburgs aktiv. Er entwirft Flyer, Plattencover und Plakate für Punkbands, gründet das Musiklabel Buback und studiert schließlich doch an der Hochschule für bildende Kunst. Bild in Detailansicht öffnen
Heute lebt und malt er in Berlin – ist aber dem linksautonomen Milieu der Hamburger Hafenstraße bis heute verbunden. Im Herzen ist er ein Rebell geblieben, ein zutiefst sozialkritischer, politischer Mensch. Bild in Detailansicht öffnen
Regisseur Pepe Danquart hat Richter über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet, hat seine künstlerische Entwicklung festgehalten, ist ihm zu seinen großen Ausstellungen in New York und Paris gefolgt und hat ihn in seinem Atelier beobachtet: beim Malen, beim Musik hören, beim Nachdenken, ganz pur und unkommentiert. Bild in Detailansicht öffnen
In seiner Jugend war Daniel Richter in der Hamburger Hausbesetzerszene aktiv, heute ist er ein Star der internationalen Kunstwelt. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft, gesammelt und gehandelt. Doch im Herzen ist er ein Rebell, ein zutiefst politischer Mensch. Bild in Detailansicht öffnen
Entstanden ist ein Film über Kunst, die politisch sein will und im besten Sinne eben doch geblieben ist, was sie ist: Malerei! Die Kinodoku über den gefeierten Gegenwartskünstler ist weit mehr als ein klassisches Porträt oder eine Hommage an das Werk Daniel Richters und geht der Frage nach, wie politisch ein berühmter Maler in einem Umfeld des turbokapitalistischen Kunstmarkts eigentlich sein kann. Bild in Detailansicht öffnen

Daniel Richter, der im Atelier beim Yoga einen Kopfstand macht, dem beim Malen Papageien auf die Schulter fliegen – das wirkt ein bisschen durchgeknallt für einen Menschen, der hochpolitische Bilder malt. Es ist einer der Widersprüche im Leben von Daniel Richter, die der Filmemacher Pepe Danquart eingefangen hat. Drei Jahre hat er den abstrakt arbeitenden Künstler für seinen Film begleitet.

Daniel Richter lebt in Berlin und Wien und gehört zu den bedeutendsten Künstlern unserer Zeit, mit Ausstellungen von New York bis Paris. Seine experimentierfreudigen Werke werden inzwischen bis zu einer Million gehandelt. „Ich hab gar nicht damit gerechnet, dass ich mal ein gutes Leben damit führen könnte und dass es Menschen was bedeutet“, sagt Daniel Richter im Film.

Das kann man verstehen, wenn man seine Bio kennt: Aufgewachsen in der schleswig-holsteinischen Provinz zog er als Teenager allein nach Hamburg und schloss sich als Punk der Antifa-Bewegung an. Er entwarf Plakate für die Hausbesetzerszene und Plattencover. Später studierte er an der Hamburger Kunsthochschule. Seit Mitte der 90er-Jahre stellt er aus und ist heute berühmt.

Trailer zu „Daniel Richter“:

„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ – von Regisseurin Magarethe von Trotta

Filmstills zu "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste"  (Foto: Alamode Film)
Als sich Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld) 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Bild in Detailansicht öffnen
Die Beziehung befreit und beflügelt zunächst beide. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören. Bild in Detailansicht öffnen
Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste versucht sie, ihre Beziehung zu ihm zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen. Bild in Detailansicht öffnen
In Ägypten ist Ingeborg Bachmann unterwegs mit dem jüngeren Adolf Opel (Tobias Resch). Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen seit ihrer endgültigen Trennung von Max Frisch. Immer noch ist sie gezeichnet von der Beziehung. Bild in Detailansicht öffnen
In der Wüste schöpft Ingeborg Bachmann neuen Lebensmut. Sie genießt die Hitze, liebt die Weite der Landschaft. Hier kehrt die Hoffnung eines unbeschwerten Lebens zurück. Bild in Detailansicht öffnen

„Ich fühle mich ganz elend von der Hitze“, sagt ihr junger Begleiter. „Ach ich finde es herrlich, diese Gefahr“, entgegnet Ingeborg Bachmann (gespielt von Vicky Krieps) in der Hitze der Wüste Ägyptens. Die wortmächtige österreichische Literaturlegende Ingeborg Bachmann flieht ein paar Tage in diese unwirtliche Landschaft, um die gescheiterte Liebe und den öffentlich ausgetragenen Streit zum Schweizer Schriftsteller-Kollegen Max Frisch (gespielt von Ronald Zehrfeld) zu vergessen.

Künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch zerstörten die Beziehung. „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“, lautete das Lebens- und Literaturmotto von Ingeborg Bachmann. Doch die Wahrheit über die gescheiterte große Liebe war wohl für sie nicht zu begreifen.

Filmemacherin Margarethe von Trotta ist Ingeborg Bachmann einmal zufällig persönlich begegnet, nämlich im Jahr 1972 in Rom. Das war ein Jahr vor ihrem Tod. Die Filmemacherin sagt, dass es sie fasziniert hat, „dass eine Frau, die so frei und unabhängig sein will, dass sie nicht geheiratet werden möchte, so tief in das Leid hineinfällt, wenn er sie verlässt. Und nie wieder gesund wird.“ 1973 starb Ingeborg Bachmann in Folge eines Brandes, den sie durch eine Zigarette im Bett selbst verursacht hatte. Der Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ von Margarete von Trotta war nominiert für den goldenen Bären bei der Berlinale 2023. Im Oktober soll der Film in die deutschen Kinos kommen.

Trailer zu „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“:

„Alma & Oskar“ – von Regisseur Dieter Berner

Filmstills aus "Alma und Oskar"  (Foto: Film AG / Alamode Film)
Nach dem Tod von Gustav Mahler ist Alma Mahler (Emily Cox) eine wohlhabende Frau, die feine Gesellschaft Wiens liegt der jungen Witwe zu Füßen. Doch Alma verabscheut die Konvention. Ihr Interesse gilt dem „Enfant terrible“ der Kunstszene, dem expressionistischen Maler Oskar Kokoschka (Valentin Postlmayr), der mit seinen radikalen Arbeiten für Skandale sorgt. Bild in Detailansicht öffnen
Es beginnt eine leidenschaftliche Affäre, bei der unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinanderprallen. Oskar betrachtet Alma als seine Muse, ist eifersüchtig und besitzergreifend. Doch Alma hat selbst Ambitionen als Künstlerin und Komponistin in einer Zeit, in der das für eine Frau nicht üblich ist. Ein Spiel um Macht und Abhängigkeit entsteht, das Alma und Oskar an den Rand der Selbstzerstörung führt. Bild in Detailansicht öffnen
Als Voraussetzung für eine Heirat verlangt Alma von Kokoschka einen Beweis, dass er von seiner Kunst leben kann, ein Meisterwerk. Als Oskar mit dem Gemälde fertig ist, das später den Namen „Die Windsbraut“ haben wird, bricht der erste Weltkrieg aus und die große englische Galerie, die das Bild kaufen wollte, zieht ihr Angebot zurück. Der Misserfolg führt zur Beziehungskrise, zu Streit und Gewalt. Bild in Detailansicht öffnen

Alma und Oskar: Das sind Alma Mahler (gespielt von Emely Cox) und Oskar Kokoschka (gespielt von Valentin Postlmayr). Die beiden begegnen sich nach dem Tod des berühmten Komponisten Gustav Mahler im Jahr 1911. Der junge provokante Künstler Oskar Kokoschka wird gerufen, um die Totenmaske anzufertigen. Nach ihrer ersten Begegnung wird die Witwe und Grande Dame der Wiener Gesellschaft Alma zu seiner Muse.

Die Anziehung ist beiderseits: Sie will, dass Oskar ein Bild von ihr malt, das sie so berühmt macht wie die „Mona Lisa“. Die beiden beginnen eine heftige Affäre – eine Amour fou, aber eine mit selbstzerstörerischen Zügen. Während Oskar Alma für sich allein haben will, will die Witwe ihre wiedergewonnene Freiheit genießen, wieder als Komponistin arbeiten und sich auch sonst kompromisslos ausleben. Ein Spiel von Macht und Abhängigkeit.

„Alma & Oskar“ ist ein Kostüm-Drama, das das Wien des frühen 20. Jahrhunderts zeigt, geprägt von bürgerlichen Zwängen und bereits zu erahnenden Provokationen der kommenden Moderne. Der österreichische Regisseur Dieter Berner hat das Drehbuch gemeinsam mit der Autorin Hilde Berger verfasst, die auch das Sachbuch „Die Windsbraut“ geschrieben hat, auf dem der Film basiert. „Alma & Oskar“ ist eine österreichisch-schweizerische-tschechisch-deutsche Koproduktion, erschien 2022 und ist bei uns seit Anfang Juli in den Kinos zu sehen. Er wurde von der Kritik sehr unterschiedlich aufgenommen: Einerseits gab es Lob für das gut eingefangene Lokal- und Zeitkolorit. Anderseits gab es Kritik, der Film gehe nicht genug in die Tiefe. Übrigens heiratet Alma Mahler am Ende nicht Oskar Kokoschka, sondern den Stararchitekten Walter Gropius.

Trailer zu „Alma & Oskar“:

„Vermeer – Reise ins Licht“ – Dokumentarfilm von Suzanne Raes

Filmstills aus der Doku "Vermeer - Reise ins Licht"  (Foto: Neue Visionen Filmverleih)
Als Gregor Weber als kleiner Junge zum ersten Mal ein Gemälde des niederländischen Barock-Malers Johannes Vermeer sieht, lässt ihn der Anblick die Besinnung verlieren. Heute zählt er zu den bedeutendsten Vermeer-Experten der Welt. Kurz vor seiner Pensionierung soll er die größte Vermeer-Ausstellung aller Zeiten für das Amsterdamer Rijksmuseum kuratieren. Bild in Detailansicht öffnen
Im 17. Jahrhundert schuf Vermeer ganze Universen in einer schmalen Raumecke. Seine Meisterschaft stellt die Kunstgeschichte bis heute vor ungelöste Rätsel. Perspektive, Komposition, der farbige Schatten: Vermeer ist bekannt für die Magie des konturlosen Zeichnens. Er schuf unter anderem das Gemälde „Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“. Bild in Detailansicht öffnen
Doch Vermeers Gemälde sind heute über den gesamten Globus verstreut. Und kurz vor der Eröffnung behaupten amerikanische Wissenschaftler, dass eines der zentralen Bilder überhaupt nicht von Vermeer stamme. Bild in Detailansicht öffnen
Suzanne Raes Dokumentarfilm erzählt davon, wie diese Vermeer-Ausstellung entsteht. Der Film erzählt von der Welt der Bilder, die voller Geschichte, voller Wirklichkeit stecken, und deren Oberflächen mit größtmöglicher Behutsamkeit berührt werden. Bild in Detailansicht öffnen

Es war die Sensation in der internationalen Kunstwelt im Frühjahr 2023 – die bisher größte Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum in Amsterdam mit 650.000 Besucher*innen. Zusammengestellt wurde die Schau vom renommierten Kurator und Vermeer-Experten Gregor Weber. 37 Bilder gibt es nach heutiger Kenntnis von Jan Vermeer weltweit. 28 davon waren in Amsterdam zu sehen.

Der Film „Vermeer – Reise ins Licht“ von Susanne Raes dokumentiert die Reisen Gregor Webers zu internationalen Museen, zu Kunstexpert*innen und Sammler*innen auf der Suche nach den Vermeer-Gemälden. Dabei stellte sich ihm auch immer wieder die Frage: „Ist es ein echter Vermeer?“.

Jan Vermeer, auch genannt Johannes Vermeer, lebte im 17. Jahrhundert und ist einer der bekanntesten Maler des holländischen Barocks. Von seinem Leben ist nur wenig bekannt. Es gibt weder Briefe noch Tagebücher. Doch über den bis heute faszinierenden Künstler Jan Vermeer und seine Bilder wurde viel geschrieben. Das bekannteste Gemälde ist sicherlich „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ aus der Zeit um 1665.

„Die Komposition, die Farbe, das Licht, die Effekte, die kein anderer Holländer erzielt“, schwärmt einer der Vermeer-Experten im Film, der im November in die deutschen Kinos kommt. Denn die Bilder Vermeers werden neu vermessen und mit modernster Technik untersucht. Das bietet die Möglichkeit einer neuen Entdeckung der künstlerischen Herangehensweise Vermeers und einer neuen Interpretation.

Trailer zu „Vermeer – Reise ins Licht“:

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"Er ist wahnsinnig gebildet und politisch ganz weit vorne", schwärmt der Regisseur Pepe Danquart über den Mensch und Maler Daniel Richter, "Nichts ist für Daniel langweiliger als sich selbst zu wiederholen und das kann man sehen." Dennoch sei "Daniel Richter" ein Film über die Malerei, der über die Person hinausgehe. Dann erklärt Danquart im Gespräch mit SWR2 noch, was es mit den Papageien auf sich hat, die Richter im Atelier fliegen lässt.

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Der Berliner Maler Daniel Richter ist einer der Stars der zeitgenössischen Malerei. Seine Bilder sind meist sehr groß, sehr bunt und sehr teuer, und Daniel Richter kommentiert sie gerne wortgewaltig bis ironisch. Die Kunsthalle Tübingen zeigt nun eine große Retrospektive.

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Buchkritik Briefwechsel Ingeborg Bachmann und Max Frisch – „Wir haben es nicht gut gemacht.“

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