In den Alpen wird an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich eine Leiche entdeckt. Das führt zwei ungleiche Ermittler aus beiden Ländern zusammen: Ellie Stocker und Gedeon Winter. Mit ihrer Mischung aus Mystery, Thriller und Polizisten-Drama hat die Serie „Der Pass“ und die Hauptdarstellenden Julia Jentsch und Nicolas Ofczarek die Kritik begeistert und Preise abgeräumt. Die finale Staffel bei Sky bringt die Geschichte würdig zu Ende.
Toter Motorradfahrer im Grenzgebiet
Ein Toter an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich – damit hat die Serie „Der Pass“ angefangen. Und auch in der neuen Staffel gibt es einen Todesfall im Grenzgebiet: ein Motorradfahrer.
Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus. Dann wird ganz in der Nähe eine Frau auf brutale Weise getötet. Als Täter kommt eine versprengte Gruppe von Satanisten in Frage, die an der Stelle mal ihr Unwesen getrieben haben. Aber auch Reichsbürger, die mit Waffen und unappetitlichen Fotos handeln. Vielleicht hängen aber auch Umweltaktivisten mit drin, die den Bau von Luxus-Chalets im Naturschutzgebiet verhindern wollen.

Schwer ächzender Soundtrack sorgt für Dauerspannung
Ein plakativer Mix aus allem Bösen könnte man meinen, aber man kommt gar nicht dazu, allzu lange darüber nachzudenken, denn der schwer ächzende Soundtrack suggeriert ständige Bedrohung, ebenso die symbolisch aufgeladenen Naturaufnahmen, und die anspruchsvollen Schnitte und Zeitsprünge, die man für sich selbst erstmal sortieren muss.
Ellie Stocker aus Berchtesgaden trifft bei diesen Ermittlungen wieder auf ihren Kollegen Gedeon Winter aus Salzburg. In der letzten Staffel wurden die beiden zu Gegnern: Sie wirft ihm vor, den Mörder der gemeinsamen Kollegin Yela zu schützen. Der neue Fall interessiert sie deswegen erstmal nur am Rande. Sie will an ihn ran, um ihm Korruption und Verrat nachzuweisen.

Julia Jentsch und Nicolas Ofczarek glänzen erneut
Julia Jentsch spielt die misstrauische und manchmal verbissene Ellie Stocker glänzend, das schillernde und oftmals abstoßende Energiezentrum ist und bleibt aber Nicolas Ofczarek als Gedeon Winter. Eine Urgewalt von einem Kommissar, diesmal mit Vollbart und Pelzkragenmantel, die meiste Zeit vom Schmerzmittel Fentanyl halb betäubt. Und nicht gewillt, mit der Umwelt wirklich in Kontakt zu treten. Irgendwie raufen die beiden sich natürlich trotzdem zusammen, schließlich haben sie es möglicherweise doch wieder mit einem Serienmörder zu tun.

Natur spielt die dritte Hauptrolle in großartigem Serienfinale
Mit ihren uneindeutigen, fast schemenhaften Naturaufnahmen macht die Serie den Wald zum Protagonisten einer nebelverhangenen Rätsellandschaft. Sie erzählt von Ängsten und Traumata, denen man nicht entkommt. Ein Ort, der mit seinem knisternden Unterholz, mystischen Wurzeln und Opfersteinen eine Grenze darstellt. Zwischen Traum und Realität, Licht und Schatten, Dies- und Jenseits.
Und in dieser letzen Staffel kommt auch die Serie an eine Grenze, hinter der es kein Zurück gibt. Was als fesselnde Mischung aus Schauermärchen und Horror beginnt, schwingt sich zwischenzeitlich zu einem blutigen, manchmal vielleicht auch kapriziösen Thriller auf. Und endet als großartig gespieltes, berührendes menschliches Drama, das in dieser Form in der Serienlandschaft einzigartig ist.
Trailer „Der Pass 3“, ab 4.5. auf Sky
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