Wer heute „Donbass“ aus dem Jahr 2018 von Sergei Loznitsa anschaut, der kommt nicht umhin, ihn mit den aktuellen Kriegsbildern im Hinterkopf zu sehen. SWR2 Filmexperte Rüdiger Suchsland erkennt in „Donbass“ vieles, was an die heutigen Kriegsschrecken erinnert, sie vorwegnimmt: „Sergei Loznitsa zeigt uns den Donbass als eine Art Vorhölle. Als einen wahnsinnigen Ort, an dem alle verrückt geworden sind, manchmal traumatisiert, manchmal fanatisiert.“
Der Ukrainer Sergei Loznitsa warnt vor dem Boykott aller russischen Künstler*innen
Der Film predige nicht, sondern führe die Absurdität der Situation vor Augen und legt den Fokus auf die Kollateralschäden, die der Konflikt mit sich bringt. Gleichzeitig würdigt Suchsland auch die aktuelle Reaktion des Ukrainers Sergei Loznitsa, der sich dagegen verwehrt, Werke von russischen Filmemachern nun kategorisch aus westlichen Programmen auszuschließen. Das würde auch mutige und regimekritische Filme treffen.