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„Der Überfall“: ZDF Thriller-Serie mit Katja Riemann

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Karsten Umlauf

Der Überfall auf einen Eckladen löst für eine Gruppe von Menschen eine fatale Kettenreaktion aus. Innerhalb von sechs Tagen öffnet sich ein Fächer von Geschichten und Geheimnissen der in den Überfall verwickelten Personen. Bestimmt der Zufall die Ereignisse oder ist ihr Schicksal vorbestimmt? Und kann es sein, dass Leben und Tod von 30.000 Euro abhängen? Die rasant erzählte Serie ist in der ZDF Mediathek zu sehen und ab 4.3. im ZDF.

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Zufall oder Schicksal?

Eigentlich wollen Paula und Daniel ein Spielcasino überfallen. Weil aber der Geldtransporter ein bisschen früher dran ist, sucht sich Daniel einen Lebensmittelladen in der Nähe aus. Weil Ladenbesitzer Hassan seinem Bruder Damon aus der Patsche helfen will, befinden sich an dem Morgen aber nicht nur 50 Euro in der Kasse, sondern 30.000 Euro in einem Umschlag. Es ertönt ein Schuss, die Räuber flüchten, kurz darauf wird ihnen wiederum das Geld von einem Fahrradfahrer aus der Hand gerissen und im Laden liegt Hassan tot auf dem Boden.

Sechs Tage in sechs Episoden rasant erzählt

Ein rasanter Beginn mit der für die Zuschauerinnen und Zuschauer reizvollen Aufgabe, die kleinen Teile zu einem sinnvollen Ganzen zu kombinieren. Sechs Episoden, jede spielt an einem neuen Tag, in jeder Folge enthüllt die Serie ein paar neue Details von dem Überfall. Regisseur Stephan Lacant bleibt dabei sehr eng bei den Figuren. Dadurch hat man nicht das Gefühl, einem klassischen Krimiplot zu folgen, sondern viel mehr einem gut zugespitzten Charakterdrama.

Da ist Damon, der nicht nur den Bruder Hassan verliert, sondern auch noch seinen entführten Neffen Arian suchen und sein Geldproblem lösen muss. Räuber Daniel begibt sich mit Tochter auf die Flucht während Komplizin Paula versucht, ihren Job zu retten. Sie ist Personalchefin eines großen Unternehmens, gleichzeitig spielsüchtig - nach außen Businessfrau, innerlich verloren und skrupellos, großartig gespielt von Katja Riemann.

Gelungene Krimi-Serie mit kleinen Ungereimtheiten

Über weite Strecken gelingt es der Serie „zufälligen Momente“ schicksalhaft zu verdichten, manchmal wirken die Wendungen und Einfälle aber auch an den Haaren herbeigezogen. Außerdem kippt die Tragödie vereinzelt in schwarzen Humor, aber das passiert zu selten um ein echtes Stilmittel zu sein. Ein gut besetzter Krimi, bei dem sich die Blickachsen mehr als einmal sehenswert verschieben, bleibt dieser „Überfall“ dennoch. Es lohnt sich, allein, um sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Wahrheit nun ein Puzzlespiel ist oder doch ein Scherbenhaufen. Es bleibt nichts weiter übrig als sich sein eigenes Bild zu machen.

„Der Überfall“ von Stephan Lacant bis 24.2.2023 in der ZDF Mediathek

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