Der Dokumentarfilm von Sigrid Faltin „Anne-Sophie Mutter – Vivace“ blickt auf 50 Jahre Karriere der Star-Geigerin zurück.
„Musiker sind dann am privatesten, wenn sie auf der Bühne stehen,“ sagt Anne-Sophie Mutter in die Kamera von Sigrid Faltin – um dann mit Volldampf zu einer kleinen Bergtour aufzubrechen, gefolgt von der Reporterin mit ihrem Team und einem Dackel.
„Was ich frühstücke,“ fügt sie an der nächsten Biegung hinzu, „welche Socken ich trage, welche Liebhaber ich unterm Bett verstecke; ist doch alles trivial!“
Filmtrailer auf Youtube:
Berührungsängste zeigt der Geigenweltstar dabei trotzdem keine Sekunde lang. Weder auf der Tour durch die Berge – die sich als roter Faden durch Faltins Film zieht – noch sonstwo. Und was die Verbindung von Menschlichem und Musikalischem betrifft, da wendet die Filmemacherin einen Kniff an:
Sie greift auf Begegnungen des Geigen-Superstars mit anderen Stars zurück, wie mit ihrem verstorbenen Ex-Mann, dem Dirigenten und Komponisten André Previn, oder sie inszeniert sie neu, wie mit dem Filmkomponisten John Williams oder mit ihrem engen Freund, dem Tennisprofi Roger Federer.
Bloß keine Fragen zum Kleid! Sigrid Faltin über Anne-Sophie Mutter und ihren Film „Vivace“
Dem Musik-Menschen Anne-Sophie Mutter kommt Faltin mit dieser Methode erstaunlich nah. Und wenn man sie Geige spielen hört, verfliegt die Neugier, „welchen Liebhaber sie wohl unterm Bett versteckt,“ ohnehin sofort.
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