Zeitgenossen

Daniel Donskoy: „Jüdisch-Sein ist nur ein Teil meiner Identität“.

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Markus Brock

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Mit „Freitagnacht Jews“ hat Daniel Donskoy Schlagzeilen gemacht. In der ersten jüdischen Late-Night-Show Deutschlands, die mit dem Deutschen Fernsehpreis 2021 als beste Comedy/LateNight ausgezeichnet wurde, spricht er mit seinen jüdischen Gästen über jüdisches Leben. „Die schönsten Rückmeldungen waren: Wir konnten uns zum ersten Mal anders mit jüdischem Leben beschäftigen, eben nicht negativ konnotiert“, kommentiert Donskoy das große Medienecho auf „Freitagnacht Jews“.

Gesellschaftliche Spaltung als Problem

„Ich würde mir wünschen, dass man sich wirklich hinsetzt und überlegt: Wie können wir rassistische Gedankenstränge aufbrechen?“. Wenn nur ein Teil der Gesellschaft an eine Veränderung glaubt, so Donskoy, und der andere nicht, führt das zu Spaltung. Die wird zum Teil über Social Media vertieft mit Gegensätzen wie „Woke“ oder „Nazi“. Stattdessen brauchen wir, davon ist Donskoy überzeugt, eine Debatte, die „immer human bleibt“.

„Heimat kann man sich überall machen.“

Der 31-jährige Daniel Donskoy ist ein echter Weltbürger: in Russland geboren, in Deutschland und Israel aufgewachsen, in London und New York ausgebildet. Er macht Musik, hat Schauspiel und Musical studiert, spielt im Hannover-Tatort den Pathologen, in „The Crown“ Lady Dis Reitlehrer und in der ZDF-Serie „Schlafschafe“ – da geht es um Verschwörungserzählungen. „In der Serie konnte man direkt auf die Gesellschaft eingehen. Solche Themen sind für mich Balsam für die Seele“.

Frankfurt

Gespräch Jüdischer Superstar: Frankfurter Tagung würdigt Barbra Streisand

Barbra Streisand habe ihre jüdische Identität in ihrer Arbeit zum Thema gemacht, sagt der Mainzer Filmwissenschaftler Marc Siegel. Er hat die Tagung „Critical Barbra“ mit organisiert, die vom 14. Bis 16. Dezember 2023 in Frankfurt die jüdische Identität der Sängerin und Schauspielerin thematisiert.

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Rolle des Judentums in Deutschland Sachbuch „Judenfetisch“ von Deborah Feldman – Jüdische Identität in Deutschland instrumentalisiert

„Die Deutschen wollen, dass ich ihnen etwas zeige, was mich zum Juden macht“, sagt die Autorin Deborah Feldman. „Judenfetisch“ nennt sie das Phänomen in ihrem gleichnamigen Buch.

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