Bernardo Bertolucci zeigte Menschen in psychischen Krisen
Die Werke von Bernardo Bertolucci schilderten häufig sexuelle Beziehungen zwischen Figuren, die in psychischen Krisen steckten. Als bekennender Marxist thematisierte der Regisseur auch Politik und Ideologien, beispielsweise in seinem Film "Der Konformist" (auch: "Der große Irrtum").
Weltweite Trauer um den verstorbenen Regisseur
Bertolucci und sein Filmwerk wurden mit etlichen internationalen Auszeichnungen geehrt. Darunter waren mehrere Oscars. Weltweit reagieren Menschen auf seinen Tod mit Trauer, insbesondere in Italien.
Ein 68er in den dunklen Nischen der Gesellschaft
Bernardo Bertolucci war ein Kind der 68er-Generation, so SWR2-Filmkritiker Rüdiger Suchsland. Anders als viele seiner Zeitgenossen habe er sich vor allem für die Seitenaspekte eines umstürzlerischen Zeitalters interessiert, Sehnsucht und Sinnlichkeit, aber auch Trauer und Schmerz.
Ähnlich wie Pasolini habe er auch die schmutzigen Ecken seiner Zeit ausgeleuchtet. Der Skandal um den Film "Der letzte Tango in Paris" von 1972 könne Bertoluccis Filmwerk nicht wirklich beschädigen. Die damals 19jährige Maria Schneider war zu einer Vergewaltigungsszene mit Marlon Brando gezwungen worden.