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Die Berlinale bekommt eine neue Leitung

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Christian Batzlen

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Es sei die richtige Entscheidung, der Berlinale eine neue Leitungsstruktur zu geben, die in der Hand einer Intendanz liegt, findet SWR2 Filmkritiker Rüdiger Suchsland: „Man kann Geld und Kunst nicht voneinander trennen. Es ist so, wenn jemand sich für einen künstlerischen Kurs der Berlinale entscheidet, dann muss er auch das Geld dafür verwalten können, ohne andere um Erlaubnis zu fragen.“

Bisherige Doppelspitze ohne Erfolge

Das sei auch jetzt das Problem der aktuellen, seit vier Jahren agierenden Doppelspitze: Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter, und Mariette Rissenbeek, die Geschäftsführerin, seien sich oftmals nicht einig gewesen. Für die Suche einer neuen Intendanz wurde eine Findungskommission eingesetzt.

Rüdiger Suchsland findet, Chatrian werde mit dieser Umstrukturierung „ziemlich grob der Stuhl vor die Tür gesetzt“. Das zeige, dass man nicht zufrieden gewesen sei mit der bisherigen Leitung. Sie hätten es nicht geschafft, die Berlinale wieder in die Champions League zu führen: „Die Berlinale wird international nicht gemocht, sie wird nicht ernst genommen. Die Zeiten, in denen die Berlinale als Festival mit Cannes mithalten kann, ist vorbei. Das ist schlecht, auch finanziell schlecht“, so die Einschätzung des Filmkritikers.

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