„Absurd ist immer gut für eine Komödie“, meint Autor und Regisseur Marc-Uwe Kling zu seiner neuen Filmkomödie „Die Känguru-Verschwörung“. Dieses Mal legen sich das kapitalismuskritische Beuteltier und Marc-Uwe Klings künstlerisches Alter-Ego mit Verschwörungstheoretikern an. „Es wäre schön, wenn der Film den Menschen dabei helfen könnte, Mechanismen von Verschwörungserzählungen zu erkennen“, so Kling, der eigentlich nicht gerne Interviews gibt, in SWR2.

Eigentlich sollte es im aktuellen Film um die Klimakrise gehen, so Kling. Doch dann habe er festgestellt, dass das gar nicht so lustig sei und sich eine Figur im Umfeld seiner Protagonisten ausgedacht, die die Klimakrise leugnet.
„Wenn man sich diese ganzen Verschwörungserzählungen anguckt, dann sind die ja sehr schnell sehr absurd und absurd ist natürlich immer gut für eine Komödie.“
Filmkritik:
Mechanismen von Verschwörungserzählungen erkennen
Auch wenn Marc-Uwe Kling bezweifelt, mit seinem Film Verschwörungsgläubige zu erreichen, hofft er, dass der Film hilft, frühzeitig die Mechanismen zu erkennen, die hinter den Verschwörungserzählungen stehen.
Im Unterschied zum ersten Film hat Marc-Uwe Kling dieses Mal selbst Regie geführt, was ganz schön anstrengend gewesen sei. Der Kontrollfreak in ihm hätte das ganz toll gefunden, der andere Teil seiner Persönlichkeit hätte aber auch gerne ein bisschen mehr frei gehabt und am Wochenende mal Pause gemacht, erzählt Kling.

Trailer „Die Kängeru-Verschwörung“, ab 25.8. im Kino
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